US-Gericht erklärt Google zum Monopolisten: Was bedeutet das für uns?

In einem bedeutenden Urteil hat ein US-Gericht Google als illegalen Monopolisten eingestuft. Das Urteil wurde im Rahmen eines Prozesses gefällt, der sich auf die Technologien zur Platzierung von Online-Werbeanzeigen konzentrierte. Richterin Leonie Brinkema im US-Bundesstaat Virginia stellte fest, dass Google durch unfairen Wettbewerb eine Monopolstellung im Bereich der Ad Server und Ad Exchange erlangt hat. Die rechtlichen Auseinandersetzungen sind Teil einer umfassenderen Initiative der US-Regierung, die 2023 Klage gegen Google eingereicht hatte und sich in zwei von drei Werbemärkten durchsetzen konnte, wie radioenneperuhr.de berichtet.

Google plant, gegen dieses Urteil Berufung einzulegen. Das Unternehmen betont, dass Anzeigenkunden viele Wahlmöglichkeiten haben und sich für Google entscheiden, da die Werbetools als einfach, günstig und effizient gelten. Aktuell steht Google unter Druck, da es bereits im Sommer 2023 eine Niederlage in einem anderen Verfahren erlitten hatte, in dem es um seine Monopolstellung beim Internet-Suchen ging.

Fortlaufende rechtliche Herausforderungen

Die Auseinandersetzungen sind nicht neu. Ein paralleles Verfahren im District of Columbia hat erneut eine Monopolstellung und missbräuchliche Praktiken festgestellt. Das US-Justizministerium wirft Google vor, ein illegales Monopol im Bereich der Werbetechnologie zu besitzen. Die Klage, die gemeinsam mit Generalstaatsanwälten aus acht Bundesstaaten eingereicht wurde, ist auf die Wiederherstellung des Wettbewerbs in wichtigen Märkten ausgerichtet und hat klare Antitrust-Vorwürfe im Blick.

Zusätzlich wird Googles Übernahme des Werbeanbieters DoubleClick im Jahr 2008 als ein unlauteres Mittel zur Sicherung der Dominanz angeführt. Google kontrolliert mit über 90% Marktanteil den Publisher Ad Server, das Google AdExchange mit mindestens 50% und das Google Ads Advertiser Ad Network mit etwa 80%. Diese Marktbeherrschung hat Auswirkungen auf den Wettbewerb, da Google zahlreiche unfaire Praktiken anwendet, um seine Dominanz zu bewahren und Mitbewerber zu neutralisieren.

Komplexe Marktstrukturen

Die US-Regierung und die Kläger argumentieren, dass Googles Dominanz nicht nur die Preise in die Höhe treibe, sondern auch den Innovationsdruck verringere. Täglich werden in den USA etwa 13 Milliarden Anzeigen verkauft, mit einem jährlichen Umsatz von rund 20 Milliarden US-Dollar. Der Monopolmissbrauch soll zu hohen Gebühren und künstlich erhöhten Markteintrittsbarrieren führen. Die Adtech-Abteilung von Google, die geschätzt jährlich 31 Milliarden US-Dollar einbringt, wird genau unter die Lupe genommen.

Ein Urteil hinsichtlich der Konsequenzen des jüngsten Prozesses in Washington wird in der kommenden Woche erwartet. Das US-Justizministerium fordert Maßnahmen, die Google zur Trennung vom Geschäft mit dem Webbrowser Chrome und dem Mobil-Betriebssystem Android zwingen könnten. Strukturelle Maßnahmen wie eine mögliche Entflechtung oder Zerschlagung des Unternehmens werden als umfassende Maßnahmen gegen die monopolartige Marktbewertung diskutiert, wie auch netzpolitik.org ergänzend feststellt.

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