Brücke Brunsbecke in Gefahr: Sanierung verzögert sich erneut!
Die Talbrücke Brunsbecke auf der A45 bei Hagen ist in einem besorgniserregenden Zustand. Laut Ruhr24 wurde die Brücke, die 534 Meter lang ist und in den 1970er Jahren erbaut wurde, als „Schwesterbrücke“ zur bereits gesprengten Talbrücke Rahmede bei Lüdenscheid konstruiert. Beide Brücken weisen ähnliche strukturelle Schwächen auf. Der „Brückenmonitor“ der Industrie- und Handelskammer NRW stuft die Brunsbecke-Brücke als eine von 2.000 Brücken in Nordrhein-Westfalen mit ernstem Zustand ein.
Verkehrsminister Oliver Krischer hat die Schwierigkeiten öffentlich anerkannt und betont, dass der Ersatzneubau der Brunsbecke ursprünglich für 2019 geplant war. Aufgrund mehrerer Verzögerungen muss dieser nun für 2026 neu terminiert werden. Bis zum heutigen Tag wurde die Brücke nur durch verstärkende Maßnahmen instandgehalten und wird permanent von einem Montagewagen überwacht, um Veränderungen rechtzeitig zu erfassen.
Gravierende Folgen einer Brückensperrung
Ein plötzlicher Ausfall der Brunsbecke-Brücke hätte schwerwiegende Auswirkungen auf den Verkehr. Im Falle einer Vollsperrung der A45 müsste der Verkehr über die B54 ins Volmetal umgeleitet werden, was sowohl für Anwohner als auch für den Warenverkehr erhebliche Belastungen nach sich ziehen würde.
Das Schicksal der Brunsbecke-Brücke ist eng mit dem der Talbrücke Rahmede verbunden, die im Dezember 2021 wegen massiver Schäden gesperrt wurde und im Mai 2023 gesprengt wurde. Wie Come-On berichtet, gab es lange Zeit keine Maßnahmen zur Instandsetzung oder zum Neubau der Rahmede, trotz früherer Planungen, die schließlich ad acta gelegt wurden.
- Die Brunsbecke und Rahmede erhielten bei der letzten Prüfung die Zustandsnote 3,0 (nicht ausreichend).
- Die Autobahn GmbH plant nun eine Überarbeitung und möglicherweise auch eine Neuplanung des Brunsbecke-Neubaus.
- Die Genehmigung für den Neubau der Brunsbecke wurde 2018 erteilt, doch der Fortschritt ist seitdem ins Stocken geraten.
Die Verzögerungen wurden seitens der Autobahn GmbH teilweise mit vertiefenden Bodenuntersuchungen begründet, was von Experten als unplausibel angesehen wird. Der Anwalt Ralf Leinemann hat auf interne Kommunikationsprobleme oder bewusste Entscheidungsträger hingewiesen, die das Projekt verzögerten.
Infrastrukturoffensive in Nordrhein-Westfalen
Vor dem Hintergrund dieser Herausforderungen setzt Nordrhein-Westfalen auf eine umfassende Sanierungsoffensive namens „Straßeninfrastruktur NRW“. Im Rahmen dieser Initiative sollen bis 2034 insgesamt 400 Brücken saniert oder neu gebaut werden. Innovative Schnellbauweisen sollen dabei helfen, die Planungs- und Bauzeiten erheblich zu verkürzen, wie in einem Bericht des Nordrhein-Westfalen verdeutlicht wird.
Die Notwendigkeit einer funktionsfähigen Infrastruktur wird immer wichtiger für die Bevölkerung und die Wirtschaft der Region. Verkehrsminister Krischer hat betont, dass dieses Vorhaben auch Maßnahmen zur Bekämpfung des Fachkräftemangels und einer transparenten Veröffentlichung von Zustandsdaten umfasst. In diesem Jahr werden 51 Brückenbaumaßnahmen in NRW mit einem Gesamtvolumen von 160 Millionen Euro umgesetzt.
Insgesamt zeigt der Fall der Talbrücke Brunsbecke, dass es dringend notwendig ist, in die Verkehrsinfrastruktur zu investieren und bestehende Mängel zügig zu beheben. Die Herausforderungen im Bereich Brückensanierung sind zwar vielfältig, doch mit der richtigen Planung und Umsetzung könnte die Zukunft der Straßen in Nordrhein-Westfalen deutlich verbessert werden.
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