Sinn vor dem Aus: 1.500 Jobs in der Modebranche in Gefahr!

Die Modekette Sinn hat am 6. Mai 2025 Insolvenz angemeldet. Mit einer über 175-jährigen Tradition steht das Unternehmen, das deutschlandweit Dutzende Filialen betreibt, bereits zum vierten Mal vor dem Hintergrund einer möglichen Rettung. Sinn war zuvor in den Jahren 2008, 2016 und 2020 insolvent und kämpft erneut um seine Zukunft.

Aktuell können die rund 1500 Mitarbeiter auf den Erhalt ihrer Arbeitsplätze hoffen. Bei einer kürzlich abgehaltenen Gläubigerversammlung wurde das Übernahmeangebot der bisherigen Eigentümerin Isabella Goebel mit großer Mehrheit angenommen. Ihr Plan sieht vor, alle 34 Standorte sowie das gesamte Personal zu erhalten. Dies wurde von den Gläubigern als vorteilhaft erachtet, nachdem es zuvor einen Wettbewerb zwischen ihrem Insolvenzplan und einem Angebot der JC Switzerland Holding, die in Verbindung mit Peek und Cloppenburg steht, gab.

Die Geographie der Filialen

Die Unternehmenszentrale von Sinn liegt in Hagen, Nordrhein-Westfalen, wo 22 der 34 Filialen angesiedelt sind. Weitere Filialen finden sich in verschiedenen Bundesländern: Hamburg (1), Hessen (2), Niedersachsen (2), Rheinland-Pfalz (4), Sachsen (1), Sachsen-Anhalt (1) und Thüringen (1). Im letzten Sommer waren es noch 41 Filialen, die das Unternehmen betrieb.

Die Insolvenz von Sinn ist nur ein Beispiel für die Herausforderungen, die der deutsche Modemarkt aktuell durchläuft. Die Gründe für die Insolvenz liegen in veränderten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, Sondereffekten und Umsatzrückgängen, die unter anderem durch Schließungen aufgrund von Wasserschäden sowie durch steigende Kosten für Mieten, Energie und Logistik hervorgerufen wurden. Im letzten Jahr erwirtschaftete die Sinn GmbH einen Umsatz von 240 Millionen Euro, jedoch reichen diese Zahlen nicht aus, um die finanziellen Schwierigkeiten zu überwinden.

Eine positive Wende?

Das Amtsgericht Hagen hat die Möglichkeit, das Insolvenzverfahren in den kommenden Wochen einzustellen, was eine Sanierung des Unternehmens bedeuten würde. Insolvenzverwalter Michael Mönig äußerte sich optimistisch über die Entwicklungen. Isabella Goebel, die an der Spitze bleibt, geht davon aus, dass ihre Maßnahmen zur Stabilisierung des Unternehmens langfristig erfolgreich sein werden.

Die aktuelle Lage von Sinn ist Teil eines größeren Trends, denn im zweiten Halbjahr 2024 stiegen die Unternehmensinsolvenzen in Deutschland um fast 25 % im Vergleich zum Vorjahr. Große Marken wie Esprit und Zalando wandeln sich, während andere große Player, wie Scotch & Soda, Insolvenzverfahren anmelden mussten.

Die Modekette Sinn ist ein exemplarisches Beispiel dafür, wie herausfordernd der Markt für Modeunternehmen geworden ist. Ob und wie das Unternehmen letztlich saniert werden kann, steht noch in den Sternen.

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