Herne startet Projekt „Mittendrin“ gegen Einsamkeit in der Gesellschaft!
Die Stadt Herne hat am 11. April 2025 den Projektaufruf „Mittendrin – Gemeinsam in Herne“ ins Leben gerufen. Dieses Vorhaben zielt darauf ab, gesellschaftliche Teilhabe zu stärken und das demokratische Miteinander zu fördern. Die Initiative spricht Menschen aller Altersgruppen an und bietet niedrigschwellige Begegnungsangebote, um soziale Isolation zu verringern und Netzwerke sichtbarer sowie zugänglicher zu machen. Victoria Apel von der Stabsstelle Zukunft der Gesellschaft unterstreicht die Notwendigkeit neuer Räume für Begegnung und Dialog. Die Stadt Herne möchte durch diesen Ansatz den Herausforderungen von Einsamkeit aktiv entgegentreten.
Interessierte Akteure sind eingeladen, sich bei der Stabsstelle Zukunft der Gesellschaft zu melden und das Projekt aktiv mitzugestalten. Die Stadt arbeitet bereits an einem Netzwerk, das neue Formate und Angebote zur Bekämpfung von Einsamkeit entwickeln soll. Das Projekt folgt dem Aufruf der Aktion „Du + Ich = Wir“ des Landes Nordrhein-Westfalen. Der erste Schritt besteht in einer Bestandsaufnahme bestehender Begegnungsformate, die in die zentrale Datenbank des Landes Nordrhein-Westfalen, Einsamkeit.NRW, aufgenommen werden. Diese Bestandsaufnahme soll einen Überblick über bestehende Strukturen geben und Bedarfe identifizieren, um Versorgungslücken zu schließen.
Einsamkeit als gesellschaftliches Problem
Einsamkeit wird zunehmend als soziale Frage angesehen, die eng mit gesellschaftlichen Strukturen und Veränderungen verbunden ist. Laut der Bundeszentrale für politische Bildung kann Einsamkeit zu einem Rückzug aus sozialen Beziehungen führen und hat sowohl physische als auch psychische Auswirkungen. Soziale Isolation beeinträchtigt das Vertrauen in demokratische Institutionen und verringert die Teilnahme an gesellschaftlichen und politischen Aktivitäten. Einsame Menschen sehen sich oft nicht als Teil der Gesellschaft und neigen dazu, populistischen und autoritären Einstellungen gegenüber offener zu sein.
Einsamkeit ist ein vielschichtiges Phänomen, das sowohl quantitative als auch qualitative Aspekte umfasst. Emotionale Einsamkeit bezieht sich auf das Fehlen enger persönlicher Beziehungen, während soziale Einsamkeit das Fehlen eines größeren sozialen Netzwerks beschreibt. Diese Konzepte beeinflussen nicht nur das individuelle Wohlbefinden, sondern auch den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Dies ist ein zentraler Punkt des Engagements von Herne, da Einsamkeit nicht nur eine individuelle Herausforderung ist, sondern die gesamte Gesellschaft betrifft.
Maßnahmen zur Bekämpfung von Einsamkeit
Die Stadt Herne plant regelmäßige Treffen des Netzwerks, um den Austausch zu fördern und neue Ideen zu entwickeln. Dies ist wichtig, da Einsamkeit durch eine Vielzahl von Faktoren verstärkt werden kann, darunter das Fehlen öffentlicher Räume und die individuelle Lebenssituation. Eine konstruktive Einsamkeitspolitik sollte daher darauf abzielen, Gelegenheitsstrukturen und soziale Infrastrukturen zu schaffen, um Begegnungen zu ermöglichen und zu fördern.
Die gestiegenen Risiken für Einsamkeit in der heutigen Gesellschaft, besonders angesichts der demografischen Veränderungen und der Individualisierung, stellen eine wachsende Herausforderung dar. In städtebaulichen Maßnahmen wird untersucht, wie die Gestaltung öffentlicher Räume und die Schaffung von Begegnungsorten die Einsamkeit verringern können. Das Projekt „Mittendrin – Gemeinsam in Herne“ ist ein Schritt in diese Richtung und trägt dazu bei, die Lebensqualität in der Stadt zu verbessern.
Die Stadt Herne lädt alle Vereine, Träger und engagierte Organisationen dazu ein, sich aktiv in das Projekt einzubringen. Dies soll helfen, eigene Angebote zu koordinieren und an zusätzlichen Aktionen teilzunehmen. Ansprechpartner für die Stabsstelle Zukunft der Gesellschaft ist Nils Pichl, erreichbar unter 0 23 23 / 16 – 25 51.
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