Kleve und Magdeburg: Vorreiter der Gleichstellung in deutschen Städten!

Am 17. April 2025 wurde in Berlin die Auszeichnung des „Gender Award – Kommune mit Zukunft 2025“ bekannt gegeben. Die Stadt Kleve hat in der Kategorie „Kommunen mit weniger als 100.000 Einwohner*innen“ den 1. Platz erzielt. Dies ist eine Anerkennung ihrer anhaltenden Bemühungen um Gleichstellung und soziale Gerechtigkeit. Magdeburg sicherte sich den 1. Preis in der Kategorie der Großstädte, während Münster den 2. Platz in dieser Kategorie belegte. In der gleichen Kategorie für kleinere Kommunen erreichte Verden (Aller) den 2. Platz.

Die jährliche Preisverleihung, die zum fünften Mal von der Bundesarbeitsgemeinschaft kommunaler Frauenbüros und Gleichstellungsstellen organisiert wird, dient der Würdigung der erfolgreichen Gleichstellungsarbeit in den deutschen Kommunen. Die gleichstellungsfördernde Arbeit wird als Grundpfeiler einer modernen Gesellschaft angesehen, wie lokalkompass.de berichtet. Der rechtliche Rahmen für Gleichstellung ist im Grundgesetz, Artikel 3 Absatz 2, verankert.

Herausforderungen und Erfolge der Gleichstellungsarbeit

Die Gleichstellungsarbeit ist jedoch nicht ohne Herausforderungen. Antifeministische Tendenzen, finanzielle Engpässe und der Druck auf kommunale Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte erschweren die Umsetzung von Projekten. Viele Kommunen berichteten über mangelnde Wertschätzung für Gleichstellungsanstrengungen oder entschieden sich gar nicht erst zur Teilnahme am Wettbewerb, weil die Ressourcen rückläufig sind.

Kleve beeindruckte die Jury insbesondere durch die thematische Vielfalt ihrer Projekte und das Engagement der Bürger*innen. Ein Gewaltschutzkonzept wurde in einem partizipativen Prozess entwickelt, was die Bürgerbeteiligung in der kommunalen Gleichstellungsarbeit fördert. Zudem hat Kleve Maßnahmen zur Erhöhung des Anteils weiblicher Führungskräfte in der Verwaltung eingeleitet, dennoch liegt der Frauenanteil in der obersten Führung bei lediglich 0 % bis 10 %.

Politische Unterstützung und Zukunftsperspektiven

Bürgermeister Wolfgang Gebing unterstreicht die Wichtigkeit der Gleichstellungsbeauftragten und die Unterstützung der Politik für diesen Bereich. Der frisch verabschiedete Gleichstellungsplan für die Jahre 2024 bis 2029 sowie das Gewaltschutzkonzept für 2025 bis 2030 könnten den Weg für langfristige Veränderungen ebnen. Yvonne Tertilte-Rübo, die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt, äußerte sich stolz über die Auszeichnung und betonte die Notwendigkeit für mehr finanzielle Mittel, Personal und politische Unterstützung, um die Gleichstellungsarbeit effizient voranzutreiben.

Die Jury des Gender Awards besteht aus Mitgliedern verschiedener Organisationen, darunter das Bundesforum Männer und der Deutsche Frauenrat. Insgesamt hatten sich 10 Kommunen beworben, von denen 9 nominiert wurden: Braunschweig, Coburg, Kleve, Lübeck, Magdeburg, Münster, Potsdam, Verden (Aller) und Wuppertal. Die Preisverleihung findet bereits am 9. Mai 2025 statt und ist ein weiterer Schritt zu einem gerechteren Miteinander in den Kommunen. gleichberechtigt.org ergänzt, dass die Vernetzung der Gleichstellungsbeauftragten ein zentraler Aspekt der preisgekrönten Projekte ist.

Details
Quellen