Leverkusen am Abgrund: Chaos auf dem Platz und im Kader!

Bayer Leverkusen durchlebt derzeit eine kritische Phase. Nach einem enttäuschenden 1:1-Unentschieden gegen den FC St. Pauli hat sich der Rückstand auf Tabellenführer Bayern München auf acht Punkte vergrößert. Diese Ergebnisse sind besonders schmerzlich, da der Verein nur ein Jahr nach dem Meistertitel und der Möglichkeit auf das Double weit von seinen Zielen entfernt ist. Auch die frühzeitige DFB-Pokal-Aus gegen Arminia Bielefeld hat die Stimmung weiter gedrückt. Feverpitch berichtet von der instabilen Situation rund um die Werkself.

Trainer Xabi Alonso, der nach dem Meistertitel in Leverkusen blieb und einen Wechsel zu Bayern München ablehnte, sieht sich jetzt der Herausforderung gegenüber, das Team wieder auf die Erfolgsspur zu bringen. Aktuell hat Leverkusen mit 64 Punkten den zweiten Platz in der Bundesliga inne, dabei jedoch bereits 16 Punkte weniger als in der Vorsaison erzielt.

Veränderungen im Kader

Die Unsicherheiten im Team hängen auch mit der angestrebten Verjüngung des Kaders zusammen. Abwehrchef Jonathan Tah wird den Verein voraussichtlich zum Saisonende verlassen, mit einem möglichen Wechsel zu FC Barcelona. Aber auch Spieler wie Patrik Schick, Victor Boniface, Jeremie Frimpong und Alejandro Grimaldo könnten bald Leverkusen den Rücken kehren. Sportchef Simon Rolfes steht vor der Herausforderung, den Verein zusammenzuhalten und gleichzeitig eine neue sportliche Identität zu entwickeln.

Nach einem schwächeren Start in die Champions League – in dem Bayer gegen Liverpool mit 0:4 unterging – gibt es berechtigte Zweifel an der Leistungsfähigkeit des Teams. Alonso wertete das Ergebnis zwar als hart, betonte jedoch, dass die ersten 60 Minuten akzeptabel waren. Granit Xhaka äußerte, dass es praktisch unmöglich sei, Liverpool über 90 Minuten zu dominieren. In der Bundesliga hat Leverkusen gegen den Trend an der Spitze verloren und ist nun bereits sieben Punkte hinter Bayern München.

Defensive Probleme und Chancen im Januar

Statistiken aus der aktuellen Saison zeigen, dass Leverkusens Defensive sich erheblich verschlechtert hat. Während man in der letzten Saison nur 0,79 Gegentore pro Spiel hinnehmen musste, liegt diese Zahl inzwischen bei 1,56. Auch das Punktepotenzial hat sich drastisch verschlechtert. Alonso hatte in der vorherigen Saison einen Durchschnitt von 2,65 Punkten pro Spiel – der aktuelle Wert liegt nur noch bei 1,78. Schockierende Prognosen deuten darauf hin, dass Leverkusen in dieser Saison nur etwa 61 Punkte erreichen könnte, was einen Rückgang um 29 Punkte verglichen mit der letzten Saison bedeuten würde.

Die Altersstruktur in der Abwehr, mit Spielern wie Lukas Hradecky (34), Granit Xhaka (32) und Jonathan Tah (28), könnte eine lange Sicht auf die Fitness und Leistungsfähigkeit der Defensive werfen. Neue Verpflichtungen wie Nordi Mukiele, Belocian und García konnten bisher nicht vollends überzeugen und trugen zu den aktuellen Schwierigkeiten bei. Zudem haben Spieler wie Jonas Hofmann nur wenig Spielzeit erhalten, was die Offensive weiter einschränkt.

Angesichts dieser Probleme könnte der Verein dringend Änderungen im Januar-Transferfenster benötigen, um eine Besserung herbeizuführen. Der Druck auf Alonso nimmt zu, und die sportliche Zukunft des Traditionsvereins steht auf der Kippe. Mit potenziellen Kandidaten wie Oliver Glasner, Cesc Fabregas und Raul auf dem Trainermarkt stellt sich die zentrale Frage: Wer wird der neue Trainer, der Bayer Leverkusen zu neuem Glanz verhelfen kann?

In einer Situation, die sowohl von sportlichen als auch von personellen Unsicherheiten geprägt ist, bleibt abzuwarten, wie sich Bayer Leverkusen während der verbleibenden Saison entwickeln wird. Die kommenden Wochen könnten entscheidend für den Traditionsverein sein.

Details
Quellen