Bäcker im Kreis Mettmann: Neue Technik sorgt für mehr Schlaf und weniger Stress!
Rund 1300 Bäcker im Kreis Mettmann stehen täglich früh auf, um frisches Brot, Brötchen und Butterkuchen zu backen und zu verkaufen. Diese Branche kennt keine Gnade für Morgenmuffel, wie Zayde Torun von der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) anmerkt. Die Arbeitszeiten sind hart, viele Beschäftigte müssen schon mitten in der Nacht aufstehen, um rechtzeitig die Backwaren herzustellen.
Aber es gibt neue Entwicklungen, die die tägliche Arbeit in der Backstube erleichtern können. Eine innovative Kühltechnik ermöglicht es, Teig am Vortag vorzubereiten. Dadurch können Bäcker am Morgen frisches Brot backen, was nicht nur die Produktivität erhöht, sondern auch den Mitarbeitern ermöglicht, mehr Schlaf zu bekommen. Diese Veränderungen könnten dazu beitragen, die oft stressige Arbeitsumgebung zu verbessern.
Attraktive Arbeitsbedingungen gefordert
Die Förderung attraktiver Arbeitsbedingungen in der Bäckerei-Branche ist laut Dirk Himmelmann von der NGG ein wichtiges Ziel. In Lübeck beispielsweise arbeiten rund 840 Fachkräfte in diesem Bereich, und es wird dringend ein Umdenken in den Betrieben gefordert. Der „Bäckerei-Monitor“ der Hans-Böckler-Stiftung zeigt alarmierende Zahlen: 50% der Beschäftigten klagen über Überstunden, und über 80% erleben Zeitdruck und Stress während ihrer Arbeitszeit. Zudem hat nahezu die Hälfte der Beschäftigten wenig Pausen, während 84% von spürbarem Personalmangel berichten.
Um diesen Herausforderungen zu begegnen, plant die NGG Verhandlungen über bessere Arbeitsbedingungen, insbesondere in der Brotindustrie. Die Gewerkschaft setzt sich für die Einführung angepasster Schichtmodelle ein, um die Arbeitszeiten humaner zu gestalten. Ein weiterer Fokus liegt auf der Zahlung von Tariflöhnen, um zukünftige Rentenprobleme zu vermeiden.
Berufsnachwuchs im Bäckerhandwerk
In der Nachwuchsgewinnung zeigt sich ein positiver Trend, da Bäckereien zunehmend auf Migranten als neue Fachkräfte setzen. Jeder vierte Auszubildende im Backgewerbe hat einen Migrationshintergrund. In Lübeck existieren 39 Bäckereien mit insgesamt 42 Auszubildenden, die zu Beginn ihrer Ausbildung etwa 1.020 Euro pro Monat verdienen. Im dritten Jahr liegt das Gehalt bereits bei 1.230 Euro.
Die NGG betont, dass eine zukunftssichere Branche nur durch bessere Arbeitsbedingungen und eine Attraktivität für neue Mitarbeiter entstehen kann. Über die zahlreichen Herausforderungen, mit denen die Branche aktuell konfrontiert ist, zeigt sich eines klar: Es ist an der Zeit, die Arbeitsbedingungen für die Bäcker in Deutschland zu reformieren und an die heutigen Anforderungen anzupassen. Nur so kann der Beruf auch für zukünftige Generationen interessant bleiben.
RP Online und HL Live berichteten über die aktuellen Entwicklungen und Herausforderungen in der Bäckerbranche.
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