Georg Schulhoff: Ein Unternehmer zwischen Verfolgung und Befreiung
Am 8. Mai 2025 wird der Mahn- und Gedenkstätte in Düsseldorf besondere Aufmerksamkeit zuteil, besonders im Kontext von Persönlichkeiten wie Georg Schulhoff. Die Ausstellung „Düsseldorf 1945 – Überleben in der Stadt“ beleuchtet nicht nur die Folgen des Zweiten Weltkriegs, sondern erzählt auch jene unbekannte Geschichte von Schulhoff und seiner Familie, die seit den 1930er-Jahren Opfer des Nationalsozialismus waren. Diese Mahn- und Gedenkstätte, die 1987 im westlichen Teil des historischen Düsseldorfer Stadthauses eröffnet wurde, dient als wichtiger Ort des Gedenkens. Das Gebäude hat eine dunkle Geschichte, da es während der Nazidiktatur als Bürogebäude der Gestapo genutzt wurde.
Georg Schulhoff, geboren in eine jüdische Familie, empfand sich aufgrund seiner jüdischen Herkunft als „Halbjude“, was zur Verfolgung seiner Familie führte. Er feierte seinen 70. Geburtstag im Jahr 1968 in Düsseldorf, wo prominente Persönlichkeiten, darunter Politiker und Unternehmenschefs, den Empfang besuchten. Wirft man einen Blick auf die Lebensgeschichte der Schulhoffs, wird schnell klar, dass ihr Alltag von ständiger Angst geprägt war. In der Pogromnacht 1938 wurde ihre Wohnung verwüstet, und ihr Handwerksbetrieb geschlossen. Über die Jahre versteckte Erna Schulhoff ihren Mann vor den Verfolgern. Bereits 1944 drohte Georg Schulhoff die Deportation. In dieser Zeit lebte die Familie in ständiger Furcht und behielt immer Bargeld, um im Notfall ins Ausland zu flüchten.
Die Rolle der Gedenkstätte
Die Gedenkstätte in Düsseldorf fungiert heute nicht nur als historische Stätte, sondern auch als moderne Forschungs- und Bildungseinrichtung. Besucher können Räume besichtigen, die einst als Haftzellen der Polizei dienten. Die Gedenkstätte bietet durch einen barrierefreien Zugang und verschiedene Ausstellungen, wie die über „Düsseldorfer Kinder und Jugendliche im Nationalsozialismus“, wertvolle Einblicke in die Geschichte.
Zusätzlich umfasst die Gedenkstätte ein offenes Archiv und eine Bibliothek mit über 6.000 Titeln, die für Recherchen zur Verfügung stehen. Einen besonderen Raum nimmt der Julo-Levin-Raum ein, der sowohl für Vorträge als auch für Wechselausstellungen genutzt wird. Die Mahn- und Gedenkstätte ist als Ort der Begegnung und des Gedenkens konzipiert und bleibt dabei für jeden Besucher zugänglich. Sie besteht aus Räumen, die während des Krieges als Luftschutzräume dienten, und bleibt mit freiem Eintritt ein wichtiger Bestandteil der Düsseldorfer Kultur.
Engagement und Einfluss von Georg Schulhoff
Nach dem Krieg engagierten sich Georg und Erna Schulhoff weiterhin politisch, ehrenamtlich und sozial. Während seiner Karriere wurde Georg Schulhoff für seine Verdienste vielfach ausgezeichnet, unter anderem mit der Ehrenbürgerwürde der Stadt Düsseldorf. Seine Geschehnisse in der Nazidiktatur wurden von ihm selten thematisiert, doch seine Enkelin Esther hat wertvolle Dokumente und Fotografien beisteuern können. Diese persönlichen Zeugnisse ermöglichen einen tiefgehenden Einblick in die Herausforderungen, welche die Schulhoffs während dieser finsteren Zeit erlebten, und tragen zur Aufarbeitung der Geschichte bei.
Diese gewaltige Geschichte des Überlebens und der Resilienz der Schulhoffs ist heute ein bedeutsamer Teil der Erinnerungskultur Düsseldorfs. Es ist sowohl der Gedenkstätte als auch den Nachfahren der Opfer zu verdanken, dass diese Erinnerungen in die Zukunft getragen werden. Die Mahn- und Gedenkstätte bleibt somit nicht nur ein Ort des Lernens, sondern auch ein lebendiges Zeugnis für die Menschen, die in dieser Zeit gelitten haben.
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