Brieftauben: Ein Kulturerbe im Spannungsfeld von Sport und Tierschutz!
Am 12. und 13. April 2025 öffnete die RV Gummersbach ihre Türen im Rahmen der „Tage der Brieftaube“, um Einblicke in den faszinierenden Sport der Brieftaubenzucht zu gewähren. Ziel dieser Veranstaltung war es, den Brieftaubensport einer breiten Öffentlichkeit vorzustellen und das Interesse an diesem traditionellen Hobby zu fördern. Züchter Wolfgang Blumberg aus Lindlar lud zahlreiche Interessierte ein, um seine Taubenschläge zu besichtigen und mehr über die Hintergründe des Sports zu erfahren. Laut oberberg-aktuell.de waren die Gespräche und der Informationsaustausch rund um den Brieftaubensport ein fester Bestandteil der Veranstaltung.
Kinder hatten die Möglichkeit, die Tauben vorsichtig zu streicheln, was ein großes Highlight war. Ein weiterer Höhepunkt der Tage der Brieftaube war eine Verlosung, die über die gesamte Jungtaubensaison durchgeführt wird. Die Besucher hatten die Chance, eine Taube zu gewinnen, die an Wettflügen teilnehmen wird. Besonders erfreulich ist, dass Tauben mit den besten Platzierungen in der Saison Preise gewinnen. Diese Verlosung soll die Zuschauerbeteiligung an den Wettkampftagen fördern, die regelmäßig jeden Sonntag stattfinden.
Förderung der Zuschauerbeteiligung
Um das Interesse an Wettflügen zu steigern, stellte der Brieftaubenverband Werbematerialien bereit, die während der Veranstaltung verteilt wurden. Die RV Gummersbach bewertete die Tage der Brieftaube als ein durchweg positives Ereignis. Doch der Brieftaubensport steht vor Herausforderungen, insbesondere im Zusammenhang mit der COVID-19-Pandemie. Die Verbandsseite informiert über die Auswirkungen der Pandemie und die Maßnahmen, die ergriffen wurden, um den Sport wieder zu ermöglichen, wie in regv651.com dargelegt.
Während der Pandemie wurden beispielsweise Gruppenflüge bis zum 3. Mai 2020 untersagt, insbesondere in Nordrhein-Westfalen. Das Präsidium der Verbände hat Kontakt zu Landesregierungen aufgenommen, um sichere Bedingungen für den Brieftaubensport zu schaffen. Individuelle Trainingsflüge sind unter bestimmten Bedingungen erlaubt, jedoch ohne gemeinsame Trainings. Zudem finden Informationen über aktuelle Entwicklungen stets ihren Weg auf die Internetseite der Verbände.
Das Sprichwort der Verluste
Ein kritischer Aspekt des Brieftaubensports sind die hohen Verlustquoten bei Wettflügen. Im Durchschnitt beträgt die Verlustrate 53 Prozent, was bedeutet, dass viele Tauben nicht mehr nach Hause finden. Ein Beispiel hierfür ist ein Wettflug im Jahr 2022, bei dem von 26.000 Brieftauben, die in Narbonne, Südfrankreich aufgelassen wurden, nur etwa 6.000 ihr Ziel erreichten. Tierschützer fordern mehr Verantwortungsbewusstsein im Umgang mit diesen Tieren, die oft in der Wildnis oder bei Tierschutzvereinen landen, erschöpft oder verletzt.
Das Thema wird durch die Tatsache verstärkt, dass viele Brieftauben keine Namen, sondern lediglich Nummern an ihren Ringen tragen. Die Tierschutzorganisation Stadttauben Buchholz e.V. verzeichnete zwischen 2023 und 2024 einen Anstieg der Notrufe bezüglich gefundener Brieftauben. Diese stammen oft aus ganz Deutschland sowie aus Nachbarländern wie Polen, Dänemark und den Niederlanden. Leider lehnen viele Züchter die Rücknahme vermisster Tauben ab, was zu einem anhaltenden Problem für den Tierschutz führt. Der Dialog zwischen Züchtern und Tierschutzvereinen wird daher als unerlässlich erachtet, um eine verantwortungsvollere Haltung gegenüber den Tieren zu fördern, unabhängig von den sportlichen Erfolgen.
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