Hans-Leo Kausemann: Ein Leben für Wipperfürth geht zu Ende
Hans-Leo Kausemann, ein Mann von großer Bedeutung für die Region Wipperfürth und darüber hinaus, ist am 2. Mai im Alter von 87 Jahren verstorben. Kausemann, der über 35 Jahre politisch aktiv war, hinterlässt ein bemerkenswertes Erbe, das von Engagement und Menschlichkeit geprägt ist. Bürgermeisterin Anne Loth und der Oberbergische Kreis haben bereits ihre Trauer um den ehemaligen Bürgermeister und Ehrenbürger bekundet. Sein politisches Wirken begann 1969, als er für die CDU in den Stadtrat von Wipperfürth gewählt wurde.
Am 6. Juni 1978, seinem 41. Geburtstag, trat Kausemann sein Amt als Bürgermeister an, das er bis 1999 innehatte. In dieser Zeit wurde er besonders geschätzt und genoss großes Ansehen in der Bevölkerung. Neben seinem Bürgermeisteramt war Kausemann von 1994 bis 1999 der erste hauptamtliche Landrat des Oberbergischen Kreises. Ein weiterer wichtiger Teil seiner politischen Karriere war seine Mitgliedschaft im Kreistag von 1975 bis 1999, wo er auch von 1989 bis 1994 als ehrenamtlicher Landrat diente.
Vielfältige Engagements und soziale Initiativen
Kausemanns Engagement für die Bürger überstieg die Grenzen der Kommunalpolitik. Nach seiner Ausbildung zum Bankkaufmann übernahm er die Geschäftsführung der Genossenschaft Berg und Mark. Zudem war er Vorsitzender des Aufsichtsrates der Oberbergischen Aufbaugesellschaft und Mitglied im Verbandsrat des Aggerverbandes. Sein Geburtsort Wipperfürth war ihm stets eine Herzensangelegenheit. Im Jahr 1989 erhielt er den Ehrenring der Hansestadt Wipperfürth und wurde als Kümmerer gewürdigt, der sich um die Belange der Menschen in der Region kümmerte.
Kausemanns soziale Verantwortung erstreckte sich auch auf die Eugen-Wolfrich-Kersting-Stiftung, die altengerechte Wohnungen und Pflegeplätze anbietet. Bis 2013 engagierte er sich aktiv in dieser Stiftung, bevor gesundheitliche Probleme ihn zwangen, sich zurückzuziehen. Ein bemerkenswertes Highlight seines Engagements war die Initiierung eines Benefiz-Skaturniers, das über 41.000 Euro für die Altenhilfe sammeln konnte. Diese Veranstaltung findet seit 1978 statt und wurde im Dezember 2024 zum 45. Mal gefeiert.
Ein Leben für die Politik und die Gemeinschaft
Kausemann war nicht nur ein Politiker, sondern auch ein engagierter Bürger. Trotz seines Rückzugs aus der aktiven Politik blieb er ein aufmerksamer Beobachter des politischen Geschehens und äußerte oft, dass die Politik in früheren Zeiten mehr Freude bereitet habe. In einem Interview wurde dokumentiert, dass er täglich vier Zeitungen las, um auf dem Laufenden zu bleiben. Persönlich war er fast 60 Jahre mit seiner Frau Doris verheiratet, die 2020 verstarb.
Mit seinem Tod hinterlässt Hans-Leo Kausemann eine große Lücke in der Wipperfürther Gemeindepolitik. Seine Lebens- und Wirkkraft werden von Bürgermeisterin Anne Loth und Landrat Jochen Hagt als herausragendes Beispiel eines bürgerschaftlichen Engagements gewürdigt. Kausemann hat auf vielfältige Weise zur Stärkung des sozialen Zusammenhalts beigetragen und bleibt vielen als ein Mensch in Erinnerung, der sich unermüdlich für seine Mitmenschen eingesetzt hat.
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