Rathausturm in Remscheid: Höhenkletterer kämpfen gegen drohenden Kollaps!
Am Mittwochvormittag seilten sich Höhenkletterer an der Fassade des Rathausturms in Remscheid ab, um einen akuten Schaden zu untersuchen. Bei dieser Inspektion, die von Kevin Hotton geleitet wurde, stellte sich heraus, dass Naturschiefersteine vom Turm gefallen waren. Durch diese gefährliche Situation wurde der Haupteingang des Rathauses mit Flatterband abgesperrt, um die Sicherheit der Bürger zu gewährleisten. Das Unternehmen Hotton Climbing, das 2009 gegründet wurde und auf Höhenarbeiten spezialisiert ist, führte die notwendigen Ausbesserungsarbeiten durch.
Das Team entfernte die wackeligen Schiefersteine, plant jedoch, zurückzukehren, um die beschädigten Teile fachgerecht zu ersetzen und neu anzubringen. Kevin Hotton merkte in diesem Zusammenhang an, dass respektvoller Umgang mit der Aufgabe wichtig sei, während Angst in solchen Höhenarbeiten nicht erlaubt sei. Diese Maßnahmen sind Teil der dringenden Notwendigkeit, den Rathausturm in einem besseren Zustand zu erhalten.
Dringende Sanierungsmaßnahmen
Die Dringlichkeit einer Komplettsanierung des Rathauses zeigt sich nicht nur in der fortschreitenden Beschädigung des Turms. Nach Zerstörungen während des Zweiten Weltkriegs wurde der Turm in den 60er Jahren restauriert, jedoch sind mittlerweile erhebliche Schäden sichtbar. Feuchtigkeit dringt ins Innere des Turms ein, was ein ernsthaftes Problem darstellt. Zudem muss die Elektrik des Rathauses nach Jahrzehnten dringend erneuert werden.
Ein 40 Millionen Euro schweres Großprojekt für einen Anbau sowie einen neuen Feuerwehrstützpunkt ist bereits in Planung. Zur Umsetzung dieses Projekts wird ein Totalunternehmer per europaweiter Ausschreibung gesucht. Inzwischen müssen Besucher des Rathauses die Nebeneingänge nutzen, während eine Übergangslösung mit einer Gerüstkonstruktion für den Haupteingang angedacht wird.
Energetische Sanierung der Fenster
Parallel zu den Arbeiten am Rathausturm gibt es bereits geförderte Maßnahmen zur energetischen Sanierung der Fenster des Rathauses, die im Rahmen des Konjunkturpakets II bereitgestellt wurden. Bei der Bestandsaufnahme der Fenster wurden 52 verschiedene Fenstertypen dokumentiert und sortiert. Diese Arbeiten erfolgten in zwei Bauabschnitten, wobei der erste von 2010 bis 2011 und der zweite im Jahr 2012 stattfand.
Bei der Sanierung werden sowohl restaurative als auch energetische Ertüchtigungen durchgeführt. Dies betrifft sowohl die bauzeitlichen Fenster, die erhalten werden, als auch den Austausch und die Erneuerung nicht bauzeitlicher Fenster. Betroffene Straßenfassaden sind die Hochstraße, Rathausstraße, der Theodor-Heuss-Platz sowie die Konrad-Adenauer-Straße. Während der Sanierungsarbeiten wurden auch die Fassaden steinmetzmäßig überarbeitet, und die schmiedeeisernen Fenstergitter erhielten eine neue Beschichtung. Das Rathaus selbst wurde zwischen 1902 und 1906 erbaut und hat seither viele Herausforderungen zu bewältigen.
Der Zustand des Rathausturms und die geplanten Sanierungen verdeutlichen die Notwendigkeit umfassender Arbeiten, um die historische Substanz und die Funktionalität des Rathauses für die Zukunft zu sichern. Der Fortgang der Maßnahmen ist entscheidend für die Erhaltung eines zentralen Bauwerks der Stadt Remscheid.
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