Sicherheitsmaßnahmen auf dem Neuen Friedhof: Automatisches Tor trotz Diebstählen!
Am Neuen Friedhof in Dannstadt wird künftig ein automatisches Tor installiert, das dazu dient, die Sicherheit des Geländes zu erhöhen. Laut Rheinpfalz wird dieser Umbau speziell das Tor zum Friedhofsparkplatz betreffen. Diese Maßnahme ist ein Teil eines umfassenderen Sicherheitskonzepts, das die Friedhofsverwaltung plant, um einem zunehmend besorgniserregenden Problem entgegenzuwirken: den häufigen Diebstählen und Vandalismus auf Friedhöfen.
Die Problematik ist nicht neu. Friedhöfe sind oft Ziel von Dieben, die gezielt Grabschmuck, Fahrräder, Handtaschen, Grablaternen und andere Wertgegenstände entwenden. Diese Gegenstände landen häufig auf dem Schwarzmarkt oder werden sogar entsorgt, wie Bestatterweblog berichtet. Ein Vorfall aus dem Juni 2022 zeigt das Ausmaß der Situation: damals wurden 120 Verschlussplatten von Urnenwänden sowie weiterer Grabschmuck auf dem Neuen Friedhof gestohlen.
Wachsende Sicherheitsbedenken auf Friedhöfen
Die steigenden Zahlen von Diebstählen auf Friedhöfen werfen ein Schatten auf die Bestattungsrituale und Trauerarbeit der Angehörigen. Rolf Lichtner, Generalsekretär des Bundesverbandes Deutscher Bestatter, bezeichnete Diebstähle als ein „Dauerthema“. Die Diebstahlzahlen sind allerdings schwer zu erfassen, da es keine offiziellen Statistiken gibt. Das LKA Nordrhein-Westfalen führt beispielsweise keine landesweiten Zahlen zu diesen Vorfällen auf.
Im Gegensatz dazu hat das LKA Bayern, laut der Bayerischen Staatszeitung, im letzten Jahr 100 Fälle von Metalldiebstählen auf Friedhöfen registriert. Dabei entstanden Schäden von ungefähr 100.000 Euro. Besonders häufig sind Friedhöfe in Großstädten betroffen, wo Diebe oft nach grabbeschmückenden Metallgegenständen Ausschau halten. Auch in München wurden jährlich nur einige Fälle gemeldet, die jedoch für die Angehörigen einen emotionalen Verlust darstellen.
Maßnahmen zur Prävention
Um Friedhöfe besser zu schützen, werden verschiedene Maßnahmen empfohlen. Die Polizei rät, bei Besuchen keinen wertvollen Grabschmuck auszustellen und darauf zu achten, in Gesellschaft zu sein. Besondere Vorsicht ist nötig, da viele Friedhöfe öffentlich zugänglich sind und häufig schwer einsehbare Stellen aufweisen. Friedhofsverwalter sind häufig mit ihren regulären Aufgaben überlastet, weshalb die Implementierung eines separaten Wach- und Ordnungsdienstes finanziell herausfordernd wäre.
Die technische Aufrüstung des Neuen Friedhofs mit einem automatischen Tor ist ein Schritt in die richtige Richtung. Dennoch bleibt abzuwarten, wie wirksam diese Maßnahmen die Sicherheit der letzten Ruhestätten und das Wohlbefinden ihrer Besucher auf lange Sicht gewährleisten können. Nur durch umfassende Präventionsstrategien und ein erhöhtes Bewusstsein können Angehörige und Friedhofsverwaltung gemeinsam an einem sicheren Umfeld arbeiten.
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