Eichenprachtkäfer bedroht NRW: Experten warnen vor massiven Schäden!
In Nordrhein-Westfalen wird eindringlich vor dem Eichenprachtkäfer gewarnt, einem gefährlichen Schädling, der nicht nur große Schäden anrichtet, sondern auch schnell zur Gefahr für Eichenwälder wird. Der Käfer, der besonders Stiel- und Traubeneichen befällt, hinterlässt auffällige schwarze Schleimspuren sowie D-förmige Bohrlöcher in der Rinde der Bäume. Laut Ruhr24 sind besonders die Regionen Münsterland, Ostwestfalen, Rheinland und Siegerland stark betroffen. Die rasante Ausbreitung des Käfers ist besorgniserregend, da ein befallener Baum innerhalb eines Jahres bis zu zehn weitere infizieren kann.
Die Frühjahrsbefallsmeldungen zeigen, dass vor allem absterbende Einzelbäume und Baumgruppen betroffen sind. Diese Schäden sind derzeit in NRW noch nicht mit denen in anderen Bundesländern vergleichbar. Die Forstbehörden warnen Waldbesitzer eindringlich, ihre Eichenbestände genau zu kontrollieren und gegebenenfalls befallene Bäume frühzeitig zu fällen. Expertinnen und Experten empfehlen zudem, die Bäume bis spätestens Mitte Mai aus dem Wald zu transportieren, um eine Ausbreitung des Käfers zu verhindern. Das Holz befallener Bäume hat meist nur den Wert von Brennholz und kann die Waldbesitzer vor wirtschaftliche Herausforderungen stellen.
Wachsende Bedrohung durch den Eichenkernkäfer
Zusätzlich zum Eichenprachtkäfer stellt der Eichenkernkäfer eine weitere Gefahr dar, die vor allem befallene Stämme besiedelt und Fraßgänge im Holz anlegt. Dieser Käfer kann ab Juni in Erscheinung treten und hat in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen. Wie Wald und Holz NRW berichtet, müssen liegende Eichenstämme bis Juni abtransportiert werden, um Schäden zu minimieren.
Die Probleme werden durch die anhaltende Trockenheit in den letzten Jahren verschärft. Eichen sind geschwächt und können sich nicht ausreichend gegen den Befall wehren. Die Larven des Eichenprachtkäfers entwickeln sich unter den ungünstigen Bedingungen schneller als gewöhnlich, was die Bekämpfung zusätzlich erschwert. In Hennef, im Rhein-Sieg-Kreis, müssen bereits 20 Prozent der Eichen gefällt werden, so Bezirksförster Michael Trippe. Hier sind halbmundförmige Fraßlöcher und dunkle Verfärbungen am Stamm häufige Anzeichen für einen Befall.
Präventive Maßnahmen und Zukunftsausblick
Um der Ausbreitung des Käfers entgegenzuwirken, haben Förster Maßnahmen ergriffen, um gezielt nach dem Schädling zu suchen. Dr. Christin Carl vom Landesbetrieb Wald und Holz NRW warnt vor einer flächendeckenden Ausbreitung und betont die Notwendigkeit gezielter Fällungen. Ein weiterer Hoffnungsschimmer ist die Möglichkeit, Drohnen zur Identifikation geschwächter Eichen in Betracht zu ziehen, wie dies in Hessen bereits diskutiert wird.
In Anbetracht der aktuellen Situation hoffen die Fachleute auf bessere Arbeitsbedingungen in diesem Jahr, da die Böden trockener sind als im Vorjahr. Dennoch bleibt die Herausforderung, die Eichenwälder in NRW zu schützen, enorm. Ein wichtiger Schlüsselfaktor wird sein, ob die Waldbesitzer die Empfehlungen umsetzen und ihre Wälder rechtzeitig kontrollieren, um die wertvollen Eichenbestände zu erhalten und einer massiven Schädigung entgegenzutreten.
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