Extremes Bußritual: Blutige Kreuzigungen zum Karfreitag auf den Philippinen
Am 18. April 2025 begehen zahlreiche Katholiken auf den Philippinen die traditionellen Karfreitagsrituale, die sowohl Trauer als auch extreme Glaubensbekundungen beinhalten. In vielen Städten und Dörfern versammeln sich Gläubige in Kirchen und nehmen an Prozessionen teil, um das Osterfest zu feiern – das wichtigste religiöse Fest des Landes. Trotz der drückenden Hitze nahmen landesweit Hunderttausende an diesen Feierlichkeiten teil und zeigen damit ihre unerschütterliche Hingabe.
In der Provinz Pampanga, etwa 60 Kilometer nördlich von Manila, erreichen die Praktiken eine besondere Intensität. Hier, in San Pedro Cutud, finden die auffälligsten Rituale statt, in denen Dutzende Menschen sich an Holzkreuze nageln lassen, um an das Leiden und den Tod Christi zu erinnern. Zu den bemerkenswertesten Teilnehmern gehört Ruben Enaje, der zum 36. Mal die Hauptrolle übernahm und ein 27 Kilogramm schweres Holzkreuz fast zwei Kilometer zu einem Hügel trug. Auch der 60-Jährige Joselito Capili ließ sich in der nahegelegenen Ortschaft Santa Lucia ans Kreuz nageln, es war sein 20. Mal.
Selbstgeißelung und das Zeigen von Glauben
Die Rituale auf den Philippinen erinnern nicht nur an die Kreuzigung Jesu, sondern sind auch Ausdruck eines tief verwurzelten Glaubens. Gläubige schlagen sich oft mit Peitschen auf den Rücken, bis sie blutig sind. Diese drastischen Maßnahmen bedeuten für viele eine Form der Buße. Dennoch bleibt die katholische Kirche ambivalent in ihrer Haltung. Offiziell ermutigt sie nicht zu solch extremen Handlungen, unternimmt aber wenig, um diese Praktiken zu stoppen.
Die katholische Gemeinschaft der Philippinen zählt über 90 Millionen Mitglieder und ist damit die drittgrößte der Welt, nach Brasilien und Mexiko. Diese beeindruckende Zahl verdeutlicht, wie bedeutend die Religion für das Leben vieler Menschen in diesem Land ist. Die Karfreitagsrituale, die den Tod Christi feiern und gleichzeitig die eigene Glaubensstärke demonstrieren, ziehen jedes Jahr Tausende von Schaulustigen an, die die eindringliche Atmosphäre und die Hingabe der Teilnehmer miterleben möchten.
Trotz der lauten Stimmen innerhalb der Kirche, die von Vernunft und Mäßigung sprechen, bleibt der Drang zur Selbstgeißelung und Kreuzigung stark. Obgleich sich viele Katholiken während der Feierlichkeiten sowohl in Kirchen als auch an den Straßen versammeln, bleibt die Konfrontation mit den extremen Ritualen ein Thema, das nicht nur die Gläubigen, sondern auch die Gesellschaft auf den Philippinen in den Bann zieht.
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