Rückbau des Geothermiekraftwerks Landau: Vulcan kündigt große Veränderungen an!

In Landau, Rheinland-Pfalz, steht das Geothermiekraftwerk, das 2007 in Betrieb genommen wurde und als erstes seiner Art im Oberrheingraben gilt, vor einem bedeutenden Wandel. Der Betreiber Vulcan Energy hat angekündigt, dass das Kraftwerk zurückgebaut werden soll. Diese Entscheidung hat bereits zu Verwirrung geführt, da das Unternehmen in der Kommunikation klaren Nachholbedarf zeigt. Fragen zum Grund des Rückbaus wurden von der RHEINPFALZ an den Betreiber gerichtet, bislang jedoch unbeantwortet.

Vulcan, dem das Geothermiekraftwerk mittlerweile gehört, verfolgt gleichzeitig interessante Entwicklungen in der Lithiumextraktion. Vor Kurzem wurde eine Lithium Extraction Optimization Plant (LEOP) am Standort des Geothermiekraftwerks eröffnet. Das Hauptziel dieser neuen Anlage ist die Steigerung der Lithiumgewinnung aus geothermischem Wasser durch eine gezielte Optimierung im Laborbetrieb.

Neuer Fokus auf Lithiumgewinnung

Die LEOP befindet sich direkt am Geothermiekraftwerk Landau, das aktuell nicht betriebsbereit ist. Das Team in der neuen Anlage wird geschult, um bis 2026 für eine kommerzielle Produktion gerüstet zu sein. Die geothermischen Flüssigkeiten in Landau zeigen einen Normaldruck, der ausreicht, um auch bei geringeren Durchflussraten die Lithiumausbeute zu erhöhen. Eine Alternative könnte dabei der Transport von Erdwärmesole aus einem weiteren Geothermiekraftwerk in Ensheim sein.

Zudem hat Vulcan Energy mehrere geothermische Explorationslizenzen im deutschen Oberrheintal erworben und plant eine Expansion ins französische Elsass. Das Unternehmen hat sich das Ziel gesetzt, die geothermischen Ressourcen des Oberrheintals für die Gewinnung von CO2-neutralem Lithium zu nutzen.

Partnerschaften für die Zukunft

Um dies zu erreichen, hat Vulcan verbindliche Lithiumhydroxid-Lieferverträge mit führenden Unternehmen wie Stellantis, Volkswagen, Renault, LG Energy Solutions und Umicor abgeschlossen. Das Lithiumchlorid, das in der bestehenden Aufbereitungsanlage produziert wird, wird zur Central Lithium Electrolysis Optimization Plant (CLEOP) in Frankfurt-Höchst gebracht. Dort erfolgt die Verarbeitung in Lithiumhydroxid-Monohydrat, das anschließend von den Partnern von Vulcan getestet wird.

Die Entscheidung zum Rückbau des Geothermiekraftwerks Landau und die gleichzeitigen Entwicklungen im Bereich der Lithiumextraktion zeigen, dass Vulcan Energy sich strategisch neu ausrichtet. Die kommenden Monate werden entscheidend für die Umsetzung dieser Veränderungen sein, während das Unternehmen bestrebt ist, den wachsenden Anforderungen des Marktes gerecht zu werden und gleichzeitig umweltfreundliche Lösungen zu fördern.

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