Freibad Bosenheim vor dem endgültigen Aus: Klage steht bevor!
Der Streit um das Freibad in Bosenheim, einem Stadtteil von Bad Kreuznach, hat einen neuen Höhepunkt erreicht. Am Donnerstag hat der Stadtrat von Bad Kreuznach entschieden, die Betriebsaufnahme des seit 2024 geschlossenen Freibads endgültig zu stoppen. Dieser Beschluss könnte nun zur gerichtlichen Klärung eines jahrzehntelangen Konflikts führen, der bereits mit der Schließung des Bades im letzten Jahr seinen Anfang nahm. Der Ortsbeirat hat die Möglichkeit, gegen diese Entscheidung zu klagen, was die Situation weiter eskalieren könnte, da die Klage in den nächsten Tagen beim Verwaltungsgericht Koblenz eingereicht werden soll, wie die Rhein-Zeitung berichtet.
Die Schließung des Freibads wurde mit einem erheblichen Wasserverlust begründet, der täglich etwa 40.000 Liter beträgt. Dies stellte die Stadt Bad Kreuznach vor die Herausforderung, dringend erforderliche Sanierungsmaßnahmen zu initiieren. Bislang hat der Stadtrat jedoch kein Geld im Haushalt für die nötigen Sanierungen bereitgestellt. Der Ortsbeirat von Bosenheim sieht in diesem Versäumnis einen Grund für seine Klage und fordert die Stadt auf, ihre vertraglichen Verpflichtungen aus dem Jahr 1969 einzuhalten, die eine Kostenübernahme für die Sanierung vorsehen. Diese Forderungen werden von der SWR Aktuell unterstrichen, die auch betont, dass der Ortsbeirat bereit wäre, die Klage zurückzuziehen, sollte die Stadt mit der Sanierung beginnen.
Finanzielle Aspekte der Sanierung
In den Jahren 2021 und 2022 investierte die Stadt Bad Kreuznach jeweils 150.000 Euro in das Freibad, jedoch stehen weitere Investitionen auf der Kippe. Experten gehen davon aus, dass für die vollständige Sanierung des Freibads beträchtliche Mittel erforderlich sind, um sowohl die Funktionalität als auch die Sicherheit des Bades zu gewährleisten. Der Förderverein, der seit 1995 besteht, kümmert sich um Pflege und Grünflächen des Areals, ist jedoch auf staatliche Unterstützung angewiesen, um umfassendere Renovierungsarbeiten durchzuführen.
In einer allgemeinen Förderung von 400 Millionen Euro für 2023 aus dem Bundesprogramm „Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur“ könnte Bosenheim Möglichkeiten zur finanziellen Unterstützung finden. Bundesministerin Klara Geywitz hat dieses Programm ins Leben gerufen, um Städten und Gemeinden bei der energetischen Sanierung ihrer Einrichtungen zu helfen. Die Bundesarchitektenkammer hebt hervor, dass die Förderschwerpunkte auf klimaneutraler Wärmeversorgung und der Reduzierung des Ressourcenverbrauchs liegen. Dies könnte für das Bosenheimer Freibad von Vorteil sein.
Politische Reaktionen und Ausblick
Die Reaktionen im Stadtrat sind gemischt. Sowohl die CDU als auch die SPD haben die juristische Klärung des Streits begrüßt und betonen die Notwendigkeit von Entscheidungen, die die Zukunft des Freibads sichern könnten. Der Streit spiegelt nicht nur die Schwierigkeiten wider, mit denen die lokale Politik konfrontiert ist, sondern auch die Herausforderungen, die die Gemeindeverwaltung bei der Umsetzung langfristiger Investitionen in infrastrukturelle Projekte hat.
In den kommenden Wochen wird sich zeigen, ob die Stadt Bad Kreuznach auf die Klage des Ortsbeirats reagieren wird und ob es tatsächlich zu einer Sanierung des Freibads kommt oder ob der Rechtsstreit eine endgültige Schließung besiegelt. Die kommenden Tage sind entscheidend für die Bürger von Bosenheim, deren Hoffnung auf ein revitalisiertes Freibad in der Schwebe hängt.
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