Zukunft der Conder Kirche: Studierende entwickeln neue Nutzungsideen!

Der Freundeskreis St. Remaclus engagiert sich intensiv für den Erhalt der Conder Kirche. Mit dem Ziel, den Verkauf der historischen Stätte zu verhindern und die Kirche für die Öffentlichkeit zugänglich zu halten, wird nun ein nachhaltiges Nutzungskonzept entwickelt. Hierbei arbeiten Architekturstudenten der Technischen Hochschule Gießen unter der Leitung von Prof. Peter Jahnen, einem emeritierten Architekturprofessor und Stadtplaner, an zukunftsfähigen Ideen für die Remacluskirche.

In einem Symposium, das im Dormitorium des Cochemer Kulturzentrums Kapuzinerkloster stattfand und 70 Teilnehmer aus verschiedenen Bereichen zusammenbrachte, wurde die Thematik des Umgangs mit nicht mehr ausgelasteten Gotteshäusern erörtert. Verantwortliche aus Kirche, Kommunen und Politik sowie interessierte Bürger nahmen an der Diskussion teil, die vom Freundeskreis St. Remaclus Cond organisiert wurde. „Kirchen sind Gemeingut“, hieß es im Kirchenmanifest.de, das die wirtschaftliche Verwertung solcher Einrichtungen thematisierte.

Nutzungskonzepte und Herausforderungen

In der Region gibt es einen signifikanten Rückgang der Anzahl der Gläubigen und des Steueraufkommens. Laut Hermann Condné vom Bischöflichen Generalvikariat sind etwa ein Drittel der 1.900 Kirchen und Kapellen im Bistum Trier überflüssig geworden. In diesem Kontext wird die Pfarrei Cochem eine Pilotpfarrei, die am 1. Januar 2025 fusioniert. Bis März 2025 muss der Verwaltungsrat ein Immobilienkonzept erstellen, um die Zukunft der Kirchen zu sichern.

Von den Kirchen im Bistum sollen vier für Unterhaltungszuschüsse berücksichtigt werden. Auch die Themen Entweihung, Verkauf oder Abriss stehen auf der Agenda. Prof. Peter Jahnen präsentierte in diesem Zusammenhang 70 Beispiele für mögliche Folgenutzungen aus Westeuropa, viele davon reversibel. Dies eröffnet Chancen für die Gemeinden, die Talente ihrer Gotteshäuser für Bildungsangebote, Begegnungen und kulturelle Veranstaltungen zu nutzen.

Ein offener Prozess für alle Beteiligten

Die Entwicklung eines Nutzungskonzepts ist ein offener Prozess, der allen Beteiligten zugutekommen soll. Diözesankonservator Dr. Georg Breitner betonte die öffentliche Verantwortung, die mit der künftigen Nutzung von Kirchen einhergeht. Die ersten Schritte umfassen die Erhebung von Grundlagen und die Entwicklung von Nutzungsideen. Für die studentischen Masterarbeiten wird in Zusammenarbeit mit Prof. Nikolaus Zieske von der THM Gießen ein digitales 3D-Modell erstellt, dessen Vermessungsarbeiten im März 2025 beginnen werden.

Am 25. April 2025 steht zudem eine Exkursion der Studierenden nach Cochem an. Um die Rahmenbedingungen und Nutzungsideen besser eingrenzen zu können, soll eine Projektgruppe gebildet werden. Die studentischen Arbeiten werden am 23. Juli 2025 abgegeben, mit Präsentationen im Herbst, sodass schließlich alle Interessierten die Möglichkeit haben, sich über die künftige Verwendung und die Potenziale der St. Remaclus Kirche zu informieren. Bürger und Institutionen sind eingeladen, sich an den Freundeskreis St. Remaclus zu wenden und aktiv an diesem Prozess mitzuwirken.

Die Initiative zielt darauf ab, das kulturelle Erbe der Region zu bewahren und den Bürgern eine Plattform für aktive Teilhabe und kreative Nutzung zu bieten, während die Diskussion über die wirtschaftlichen Aspekte und den Denkmalschutz fortgesetzt wird.

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