Kerosin-Abwurf über Pfälzerwald: Sicherheit oder Umweltgefahr?

Am frühen Sonntagabend des 28. April 2025 hatte eine Boeing 747 der Frachtfluggesellschaft Cargolux aus Luxemburg technische Probleme und musste während ihres Fluges nach Dubai umkehren. Das Flugzeug startete gegen 17:30 Uhr in Luxemburg, als der Pilot kurz nach dem Start die Schwierigkeit meldete und um eine Rückkehr zum Startflughafen bat. Um die sichere Landung in Luxemburg zu gewährleisten, war es notwendig, 49 Tonnen Kerosin abzulassen. Dieses Ablassen fand in einer Höhe von 13.000 Fuß, also knapp 4 Kilometern, zwischen Eppelborn und Enkenbach-Alsenborn statt, zwischen 17:50 Uhr und 18:30 Uhr. Nachdem die Maschine den Treibstoff abgelassen hatte, konnte sie schließlich sicher in Luxemburg landen.

Diese Situation, die dank der schnellen Reaktion der Crew ohne Zwischenfälle endete, hat in der Region einige Besorgnis ausgelöst. Das Umweltbundesamt erklärte jedoch, dass der größte Teil des abgelassenen Treibstoffs kurz nach dem Ablassen verfliegt und somit keine Gefahr für Mensch und Umwelt darstellt. Trotz der bevorstehenden Unsicherheiten infolge des Vorfalls beruhigte die Behörde die Anwohner mit der Information, dass diese Art des Treibstoffschnellablassens in der Luft eine gängige Praxis ist, die Sicherheitsgründen dient.

Technische Hintergründe und Sicherheitsprotokolle

Technische Probleme an einem Flugzeug oder akute medizinische Notfälle können zu einem vorzeitigen Abbruch eines Flugs führen. In solchen Fällen ist das Ablassen von Kerosin eine notwendige Maßnahme, um die Sicherheit beim Landeanflug zu gewährleisten. Der Treibstoffabbau erfolgt in einer Höhe von mindestens 1.800 Metern, wobei der Kerosin in feine Tröpfchen zerstäubt wird, um die Verdunstung zu ermöglichen. Dies alles geschieht mit dem Ziel, den Luftverkehr sicher zu gestalten.

Das Umweltbundesamt hatte bereits im Mai 2019 in einem Positionspapier die Auswirkungen von Treibstoffschnellablässen auf die Umwelt untersucht. Laut den Erkenntnissen dieses Berichts sind Treibstoffschnellablässe als unkritisch für Mensch und Umwelt einzustufen. Diese Einschätzung basiert auf verschiedenen Forschungsvorhaben, die auch Worst-Case-Szenarien und realitätsnahe Szenarios untersuchten.

Empfehlungen für die Zukunft

Im Zuge der aktuellen Entwicklung empfiehlt das Umweltbundesamt zudem eine Erhöhung der Mindestflughöhe für solche Ablassvorgänge von 6.000 auf 10.000 Fuß (ca. 3.000 Meter). Diese Maßnahme zielt darauf ab, die Kerosinbestandteile, die den Boden erreichen könnten, zu reduzieren. Zudem sollen die Empfehlungen in die Betriebsanweisung der Deutschen Flugsicherung integriert werden, um die Ablassgebiete sicherer zu gestalten.

Das Umweltbundesamt zieht hierbei auch rechtliche Fragestellungen in Betracht, die im Rahmen von Forschungsprojekten behandelt wurden. Es ist weiterhin wichtig, die Einschätzungen zur Gesundheit und Umwelt fortlaufend zu überprüfen und anzupassen, um die bestmöglichen Praktiken im Luftverkehr zu gewährleisten. Weitere Informationen dazu finden sich in den Dokumenten des UBA und in den umfassenderen Berichten zu Treibstoffschnellablässen, die auf den Webseiten der zuständigen Behörden veröffentlicht wurden. Der Vorfall über der Westpfalz zeigt einmal mehr, wie wichtig eine informierte Öffentlichkeit und transparente Kommunikation sind.

Für detaillierte Informationen und Hintergründe zu den jüngsten Entwicklungen, ist es ratsam, die Berichterstattung von [SWR] zu verfolgen. Ergänzende Informationen bietet auch das [Umweltbundesamt], welches zahlreiche Studien zu ähnlichen Vorfällen bereitstellt.

Details
Quellen