Neues Wanderwegenetz im Pfälzerwald: Weg frei für moderne Pfade!

Das Konzept für ein neues Grundwanderwegenetz im Pfälzerwald steht fest. Der Stadtrat von Neustadt hat einstimmig einer Kooperationsvereinbarung zugestimmt, um die umfassende Neuordnung und Modernisierung der Wanderwege im Biosphärenreservat Pfälzerwald voranzutreiben. Dieses Vorhaben wird unter der Federführung des Bezirksverbands Pfalz, des Pfälzerwald-Vereins und der PfalzTouristik geplant. Die Rheinpfalz berichtet, dass die Gesamtlänge der Wanderwege im Pfälzerwald von etwa 3.500 auf rund 1.950 Kilometer reduziert wurde. Die Basis dafür bilden die bestehenden Traditionswege des Pfälzerwald-Vereins.

Ziel des neuen Konzeptes ist es, ein übersichtlicheres und qualitativ hochwertigeres Wegenetz zu schaffen, das eine bessere Orientierung für Wanderer ermöglicht. Die Neustrukturierung soll bis Ende 2028 vollständig umgesetzt und ausgeschildert sein. Dazu wird eine Kooperationsvereinbarung über 15 Jahre mit den beteiligten Verbandsgemeinden und Städten geschlossen. Diese Kommunen übernehmen die Pflege und Instandhaltung der Wanderwege in ihrem Zuständigkeitsbereich.

Finanzierung und Kosten

Die Material- und Montagekosten werden anteilig je nach Länge der Wanderwege von den Kommunen getragen. Alle Kommunen leisten einen Sockelbetrag von 5.000 Euro für die Planungskosten. Der restliche Betrag wird solidarisch aufgeteilt, wobei Kommunen mit bestehenden Wegbeschilderungen eine Kostenkürzung von 25% erhalten. Die Gesamtkosten für das Projekt belaufen sich auf rund zwei Millionen Euro. Dabei trägt das Land 75% der Kosten, während die verbleibenden 25% von 25 beteiligten Kommunen aufgebracht werden. Neustadt selbst hat einen Anteil von rund 31.200 Euro übernommen, verteilt auf die Jahre 2026 bis 2028. Für Personal- und Sachkosten sind jährliche Ausgaben von etwa 4.200 Euro eingeplant.

Der Bezirksverband Pfalz wird die Abwicklung der Fördermittel sowie die Ausschreibung und Vergabe an Unternehmen übernehmen. Diese Informationen wurden ebenfalls von Pfalz Touristik ergänzt, die die Bedeutung des Projekts für die touristische Entwicklung der Region betonen.

Umsetzung des Projekts

Um das neue Wanderwegenetz zu verwirklichen, gab es bereits ein Treffen von Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern sowie Vertretern von Verbandsgemeinden und Städten im Haus der Nachhaltigkeit in Johanniskreuz. Dort wurden die Eckpunkte des neuen Grundwanderwegenetzes diskutiert. Ein Konzept zur Überarbeitung der Streckenmarkierungen des Pfälzerwald-Vereins wurde im Jahr 2022 erarbeitet, mit dem Ziel, die Markierungen zu verbessern und ein einheitlich beschildertes, nachhaltig gepflegtes Wanderwegenetz zu schaffen.

Das Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau Rheinland-Pfalz hat finanzielle Förderungen von 75% in Aussicht gestellt, mitsamt Bedingungen zur dauerhaften Instandhaltung der neuen Beschilderung und einer Zertifizierung. Bei einer Kommunalkonferenz im November 2023 wurde jedoch festgestellt, dass kein Konsens über das Finanzierungsmodell erzielt werden konnte, obwohl 22 von 25 Kommunen vertreten waren.

Um die offenen Fragen zu klären, wird eine Arbeitsgruppe gegründet, die von Michael Zwick, dem Bürgermeister der Verbandsgemeinde Dahner Felsenland, geleitet wird. Diese Gruppe hat die Aufgabe, ein konsensfähiges Papier zu erarbeiten, das im Herbst bei einer weiteren Kommunalkonferenz vorgestellt werden soll, als Grundlage für einen neuen Förderantrag beim Wirtschaftsministerium.

Das neue Wanderwegenetz wird die Attraktivität des Pfälzerwaldes als touristisches Ziel erheblich steigern. Die Region ist bereits bekannt für seine schönen Wanderwege, darunter zwei Hauptwanderwege: der Pfälzer Waldpfad, der 142 Kilometer von Kaiserslautern nach Schweigen-Rechtenbach führt, und der Pfälzer Weinsteig mit einer Länge von 170 Kilometern entlang des Haardtgebirges. Weitere Details zu den Wander-Möglichkeiten finden sich auf der Seite von Pfalz Touristik.

Die Neugestaltung und Optimierung der Wanderwege versprechen, das Wandererlebnis im Pfälzerwald weiter zu bereichern und die Region auch künftig als attraktive Wanderdestination zu positionieren.

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