Bargeld oder Karte? Kontroversen um Zahlungsmethoden in RLP!
In Rheinland-Pfalz ist die Zahlungsmethode in Restaurants, Kneipen und Cafés nach wie vor uneinheitlich. Dies sorgt für unterschiedliche Erfahrungen bei Gästen und Gastronomen. Axel Junge, der Besitzer des Koblenzer Cafés Kaffeejunge, akzeptiert ausschließlich Barzahlung. Er betont den Wert des analogen Bezahlens, da dies seiner Meinung nach den direkten Austausch zwischen Kunde und Betreiber fördert. Die digitale Bezahlung empfindet er als unpersönlich und möchte, dass der traditionelle Kontakt nicht verloren geht.
Junge führt die Diskussion um Bargeld und digitale Zahlungsmethoden weiter, indem er auf die damit verbundenen Kosten hinweist. Laut SWR kosten die erforderlichen Lesegeräte und die Servicepauschalen für die Kartenzahlung etwa 15 bis 20 Euro pro Monat. Darüber hinaus fallen Transaktionsgebühren an, die je nach Art der Zahlung zwischen 0,3 und 3,5 Prozent des Umsatzes variieren. Dies drängt viele Gastronomen, das digitale Bezahlen noch einmal zu überdenken.
Geplante gesetzliche Änderungen
Trotz der aktuellen Vorbehalte könnte bald eine verpflichtende digitale Bezahloption für Gastronomiebetriebe Realität werden. Die Bundesregierung plant im Rahmen ihrer Legislaturperiode, eine Regelung einzuführen, die es Restaurants und Cafés vorschreibt, mindestens eine digitale Zahlungsmethode, wie etwa Kartenzahlung, anzubieten. Ziel ist es, den Kunden die Wahl zu lassen, ob sie mit Bargeld oder digital bezahlen möchten. Ein Grund für diese Initiative ist die Bekämpfung von Steuerhinterziehung, die in bargeldintensiven Bereichen wie der Gastronomie ein großes Problem darstellt.
Florian Köbler, ein Vertreter der Deutschen Steuer-Gewerkschaft, unterstützt diesen Vorstoß, da digitale Zahlungen verlässliche Spuren hinterlassen, die zur Verbesserung der Transparenz beitragen können. Laut Ruhr24 gaben Umfragen an, dass bereits im Jahr 2021 88 Prozent der Gastronomiebetriebe über eine digitale Zahlungsoption verfügten, was zeigt, dass die Branche nicht abgeneigt ist.
Der Trend zu digitalen Bezahlmethoden
Die Haltung der Kunden ändert sich ebenfalls: Eine Umfrage ergab, dass viele junge Menschen Geschäfte mit ausschließlich Barzahlung boykottieren. Besonders bei den 16- bis 29-Jährigen ist fast jeder Zweite genervt von „Cash Only“-Optionen. Dies unterstützt die Beobachtung, dass die Akzeptanz von Bargeld im Jahr 2023 bei 91 Prozent lag, während digitale Zahlungsmethoden auf 73 Prozent kamen, so das Institut für Demoskopie Allensbach.
Dennoch bleibt die Debatte über die Vorzüge beider Zahlungsarten lebhaft. Georgina Ruppert, Betreiberin des Cafés George in Mainz, akzeptiert seit September 2023 nur Kartenzahlungen aus Sicherheitsgründen. Die Franchise-Kette Ma’Loa hat ebenfalls positive Erfahrungen mit bargeldloser Bezahlung gemacht, insbesondere während der Herausforderungen der Corona-Pandemie.
Die Diskussion wird weiterhin von verschiedenen Seiten geführt, unter anderem von Atilla Gülgen, der zahlreiche Restaurants betreibt. Er berichtet, dass 90 Prozent seiner Gäste mit Karte zahlen, was die wachsende Akzeptanz digitaler Zahlungsmethoden unterstreicht.
Während die Politik auf einen einheitlichen Kurs hinarbeitet, bleibt abzuwarten, wie sich die Zukunft der Zahlungsarten im gastronomischen Sektor gestalten wird. Die bestehenden Unterschiede in den Zahlungsmethoden zeigen, dass sowohl Bargeld als auch digitale Optionen ihren Platz im Alltag der Menschen haben.
Die Mehrzahl der Gastronomie will die Wahlfreiheit für den Kunden unterstützen, doch die Entwicklung hin zu mehr digitalen Optionen scheint unabdingbar, um den zukünftigen Herausforderungen gerecht zu werden.
Weitere Informationen zu der Thematik finden Sie auf Spiegel.
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