Giftige Dämpfe beim Putzen: Feuerwehreinsatz in Bad Homburg!

Am 6. Mai 2025 kam es in Bad Homburg zu einem beschädigenden Vorfall, der die lokale Feuerwehr und Polizei in Alarmbereitschaft versetzte. Ein 26-Jähriger wollte offensichtlich sein Bett reinigen und verwendete hierfür ein Putzmittel, dessen Dämpfe bei ihm und seiner Mitbewohnerin zu Atemwegsreizungen führten. Diese wurden daraufhin ins Krankenhaus gebracht, während ein Nachbar den chemischen Geruch bemerkte und die Feuerwehr alarmierte. Der Rettungseinsatz erforderte zudem, dass weitere acht Bewohner des Mehrfamilienhauses vorsorglich das Gebäude verließen, bis die Wohnung gelüftet werden konnte. Polizeihauptkommissar David Ausbüttel erklärte, dass es sich wahrscheinlich um ein nicht in Deutschland zugelassenes Insektizid zur Bekämpfung von Milben handelte. Gegen den jungen Mann wird nun wegen fahrlässiger Körperverletzung ermittelt.

In den letzten zwei Jahren hat die intensive Reinigung von Büros, Sportstudios und Privathaushalten zugenommen, insbesondere im Kontext der COVID-19-Pandemie. Diese Maßnahmen, die ursprünglich zur Verhinderung der Übertragung von Keimen, Bakterien und Viren dienten, haben jedoch auch gesundheitliche Risiken zur Folge. Eine aktuelle Studie im Fachblatt Science Advances zeigt, dass handelsübliche Reinigungsmittel schädliche Schadstoffpartikel freisetzen, die in die Atemwege gelangen können. Diese Partikel sind vergleichbar mit den gesundheitlichen Risiken des Einatmens von Autoabgasen in städtischen Gebieten und können ernsthafte Atemwegserkrankungen verursachen.

Gesundheitliche Risiken durch Putzmittel

Eine norwegische Langzeitstudie von 2018 fand heraus, dass Personen, die regelmäßig putzen, eine schwächere Lungenfunktion aufweisen. Besonders Reinigungskräfte sind von diesen Effekten betroffen, da sie ein höheres Sterberisiko im Vergleich zu Büroangestellten aufweisen. Dies könnte darauf zurückzuführen sein, dass Privatpersonen oft weniger über Sicherheitsmaßnahmen informiert sind. Die Verwendung von Putzmitteln, insbesondere solchen mit Zitrus- oder Pinienduft, setzt flüchtige organische Verbindungen (VOC) frei, die gesundheitliche Probleme wie Sinnesreizungen, Kopfschmerzen und Organschäden verursachen können.

In einem Testraum wurde festgestellt, dass Nutzer eines Monoterpen-basierten Reinigers während des Putzens etwa 30 bis 40 Mikrogramm primäre VOC pro Minute einatmen. Zusätzlich kommen 0,1 bis 0,7 Mikrogramm sekundäre organische Aerosole hinzu, die ebenfalls gesundheitsschädlich sein können. Mit zunehmender Konzentration der Schadstoffe in der Raumluft ist das Potenzial für gesundheitliche Risiken erheblich. Die Exposition in Innenräumen, besonders während der Pandemie, könnte durch verstärkte chemische Desinfektionen weiter zunehmen.

Um das Risiko von Atemwegserkrankungen zu minimieren, empfehlen Experten, beim Putzen Handschuhe zu tragen und für eine gute Belüftung der Räume zu sorgen. Ein intelligentes Lüften könnte helfen, die Ansammlung von Schadstoffen zu reduzieren und somit die Luftqualität erheblich zu verbessern. Diese Vorsichtsmaßnahmen sind besonders wichtig, da wenig über das toxikologische Profil dieser Partikel in Innenräumen bekannt ist.

Die Berichterstattung über den Vorfall in Bad Homburg und die gesundheitlichen Risiken von Putzmitteln zeigt, wie wichtig es ist, beim Reinigen auf Sicherheit zu achten und sich der potenziellen Gefahren bewusst zu sein. Zahlreiche Haushalte sollten sich der Risiken bewusst werden, um die eigene Gesundheit und die ihrer Mitbewohner zu schützen.

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