Neues Netzwerk verbessert Long-Covid-Versorgung für Kinder in Worms
Am 30. April 2025 wurde in einer Pressemitteilung bekannt gegeben, dass in Deutschland ein neues Netzwerk von Kompetenzzentren ins Leben gerufen wird, um die Versorgung von Kindern und Jugendlichen mit Long Covid zu verbessern. Das Klinikum Worms übernimmt dabei eine zentrale Rolle im bundesweiten Pednet-LC-Netzwerk. Ziel des Projekts ist es, in Rheinland-Pfalz eine Anlaufstelle für Long Covid und das Chronische Fatigue-Syndrom (ME/CFS) zu etablieren.
Das Netzwerk soll durch interdisziplinäre Zusammenarbeit strukturierte und wohnortnahe Unterstützung für betroffene Familien anbieten. Markus Knuf, Chefarzt der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin, äußerte sich zur geplanten spezialisierten Betreuung und betonte die Notwendigkeit einer umfassenden Versorgung der jungen Patienten.
Überblick über das Projekt
Im Rahmen eines vom Bundesgesundheitsministerium geförderten Modellprojekts sollen mehr als 30 spezialisierte Versorgungszentren errichtet werden. Auch die Universitätsmedizin Mainz wird sich aktiv an diesem wichtigen Vorhaben beteiligen.
Langzeitfolgen von Covid-19, insbesondere Long Covid, können alle Lebensbereiche von Kindern und Jugendlichen stark beeinflussen. Daher ist es entscheidend, dass Angehörige eine wichtige Rolle bei der Unterstützung im Alltag der Betroffenen einnehmen. Der Umgang mit Long Covid erfordert umfassende Strategien zur Bewältigung, die von einfachen wohltuenden Aktivitäten bis hin zu spezifischen Entspannungstechniken reichen.
Strategien für den Alltag
Zu den empfohlenen Bewältigungsstrategien gehört beispielsweise die Konzentration auf wohltuende Aktivitäten, wie das Hören von Hörspielen oder das Spielen von Gesellschaftsspielen. Auch das Erlernen von Entspannungstechniken, wie Yoga oder Achtsamkeitsbasierte Stressreduktion, kann hilfreich sein. Bei Atemnot oder Kreislaufproblemen sind Atem- und Kreislaufübungen angezeigt.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist das Pacing, welches Kindern und Jugendlichen mit Long Covid hilft, ihre Kräfte besser einzuteilen. Diese Praxis beruht auf der „Löffeltheorie“, wonach jeder Mensch nur eine begrenzte Anzahl an „Löffeln“ an Energie pro Tag hat. Das Führen eines Tagebuchs zur Beobachtung des Verhaltens und der körperlichen Reaktionen kann ebenfalls nützlich sein.
Hilfsmittel und soziale Unterstützung
Hilfsmittel wie Sonnenbrillen, Augenbinden oder Noise-Cancelling-Kopfhörer können den Alltag erheblich erleichtern. In schwereren Fällen können spezielle Hilfsmittel wie ein Duschstuhl oder ein elektrischer Rollstuhl erforderlich sein. Kinderärzte bieten dabei Beratung zur Kostenübernahme für solche Hilfsmittel an.
Der soziale und seelische Support von Angehörigen ist für betroffene Kinder und Jugendliche von großer Bedeutung. Es ist wichtig, den Kontakt zu Gleichaltrigen aufrechtzuerhalten und soziale Ausgrenzung zu vermeiden. Aktivitäten sollten so organisiert werden, dass sie auch bei Fatiguezuständen möglich sind, beispielsweise durch kurze Treffen oder virtuelle Chats.
Insgesamt ist die Unterstützung von Betroffenen durch ein verständnisvolles Umfeld entscheidend, um die Herausforderungen von Long Covid erfolgreich zu bewältigen. Angehörige sollten zudem bereit sein, über die Erkrankung aufzuklären und gegebenenfalls Selbsthilfegruppen zu konsultieren, um soziale Isolation zu verhindern.
Die Entwicklung des Pednet-LC-Netzwerks markiert einen wichtigen Schritt hin zu einer besseren Versorgung von Kindern und Jugendlichen mit Long Covid in Deutschland. Die interdisziplinäre Anlaufstelle im Klinikum Worms wird dabei eine wesentliche Rolle spielen.
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