Ehrenamt in der Krise? So engagieren sich die Menschen in unserer Region!

Am 3. Februar 2025 fand im Rahmen des Neujahrsempfangs der Grünen Rhein-Hunsrück eine Podiumsdiskussion statt, die sich mit dem Thema bürgerschaftliches Engagement beschäftigte. Moderiert von Okka Senst, diskutierten die Teilnehmenden Sibylle Prehn, Doris Michel, Bianca Cordunean, Sabia und Amir über verschiedene Initiativen, die in der Region aktiv sind. Zu den vorgestellten Projekten zählten unter anderem das Café International in Büchenbeuren, die Bewegung „Omas gegen rechts“ sowie Fridays for Future.

Die Teilnehmenden äußerten während der Diskussion ihre persönlichen Erfahrungen und Beweggründe für ihr Engagement. Dabei wurde auch auf die aktuelle politische Situation verwiesen, die viele Menschen als Anreiz sehen, aktiv zu werden. Es war bemerkenswert, dass einige Diskussionsteilnehmer die Meinung vertraten, sie könnten allein nichts bewirken, was auf eine weit verbreitete Resignation hindeutet.

Vielfältige Formen des Engagements

Politisches Engagement ist von zentraler Bedeutung für positive Veränderungen in der Gesellschaft. Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, sich politisch zu engagieren, sei es durch Freiwilligenarbeit, Bürgerbeteiligung oder die Mitgliedschaft in politischen Parteien. In Deutschland zeigen Statistiken, dass etwa 60 Millionen Menschen wahlberechtigt sind, während circa 1,2 Millionen Bürger Mitglied in politischen Parteien sind. Diese Engagementformen sind entscheidend für die Stärkung der Demokratie und den Abbau gesellschaftlicher Missstände.

Beispiele für politisches Engagement sind die Teilnahme an Bürgerinitiativen, sozialen Bewegungen wie den Fridays for Future oder das Engagement in NGOs. Das Engagement fördert nicht nur demokratische Werte wie Freiheit und Gleichheit, sondern stärkt auch die Teamfähigkeit und Kommunikationsstärke der Beteiligten. Soziale Medien und digitale Plattformen bieten neue Möglichkeiten, um sich zu vernetzen und zu engagieren, was die Dynamik des bürgerschaftlichen Engagements erheblich verändert.

Der Kontext des bürgerschaftlichen Engagements

Der Begriff des bürgerschaftlichen Engagements umfasst Tätigkeiten, die freiwillig, unentgeltlich und öffentlich geleistet werden. Dieses Engagement kann sowohl formal organisiert, beispielsweise in Vereinen und der Kommunalpolitik, als auch freiwillig und selbstbestimmt erfolgen. Die Entwicklung des Engagements in Deutschland zeigt regionale Unterschiede; in Westdeutschland sind die Engagementquoten historisch gewachsen, während in Ostdeutschland, besonders nach der Wiedervereinigung, die Dichte und die Ressourcen zivilgesellschaftlicher Organisationen geringer sind.

Regelmäßige wissenschaftliche Untersuchungen, wie der Freiwilligensurvey, belegen, dass 43,6 % der über 13-Jährigen in Deutschland aktiv sind, wobei das Engagement in ländlichen Regionen höher ausfällt und bei jüngeren Altersgruppen am stärksten ist. Dies zeigt, dass das bürgerschaftliche Engagement in Deutschland eine bedeutende gesellschaftliche Ressource darstellt und auch als Ausdruck einer starken Zivilgesellschaft gewertet wird.

Die Podiumsdiskussion in Büchenbeuren verdeutlichte einmal mehr, dass das Zusammenspiel von individueller Motivation und gesellschaftlichem Engagement essentielle Faktoren für die Entwicklung eines aktiven und lebendigen Gemeinwesens sind. Die vorgestellten Initiativen bieten nicht nur Raum für persönliche Entfaltung, sondern tragen auch entscheidend zur Verbesserung der Lebensbedingungen in der Region bei.

Details
Quellen