Kuckucksruf: Opa's Aberglaube bringt Glück oder Sorgen?

Am 9. Mai 2025 lauschten die Kinder Pia und Pit gespannt dem ersten Kuckucksruf des Jahres. In dieser einzigartigen Frühlingsszenerie fand sich auch ihr Großvater, der mit einer Mischung aus Vorfreude und Nervosität in seiner Jackentasche nach Münzen suchte. Opa glaubte fest daran, dass das Klimpern von Münzen beim ersten Ruf des Kuckucks Glück und Geldsegen bringt, ein Aberglaube, den seine Frau, die Oma, auf humorvolle Weise kommentierte, indem sie ihn daran erinnerte, dass dieser Glauben ihn nicht reicher mache. Die Familie war sich einig, dass dieser Brauch in der Natur verwurzelt ist und einen besonderen Platz im Frühling einnimmt.

Pit, der jüngste in der Runde, wusste über das Nachtleben des Kuckucks Bescheid und erklärte, dass dieser seine Eier in fremde Nester legt, was ihm den Ruf eines „faulen“ Vogels einbrachte. Währenddessen zählte Pia die Kuckucksrufe und machte eine besorgte Miene. Die Überlegung, dass man an den Rufen ablesen könne, wie viele Jahre man noch zu leben habe, erwies sich als belastend für sie. Opa versuchte, sie zu beruhigen, indem er wiederholte, dass es sich nur um Aberglauben handele.

Kulturelle Bedeutung des Kuckucks

Der Kuckuck hat eine tief verwurzelte kulturelle Bedeutung, die sich durch verschiedene Glaubensvorstellungen und Traditionen hindurchzieht. In alten slawischen Kulturen galt der Kuckuck als die Verkörperung der Göttin Shiwa, die mit Frühling, Leben und Fruchtbarkeit assoziiert wurde. Die Rufe des Kuckucks wurden oft als Prophezeiungen gedeutet, insbesondere hinsichtlich der Ernteerträge. Rief der Kuckuck am Morgen auf einem grünen Baum, so versprach dies eine reiche Ernte; sein Rufen am Abend auf einem nackten Baum hingegen wurde als Vorbote von Hunger und Not angesehen. Diese Aberglauben hatten einen tiefen Einfluss auf das Leben der Menschen und ihre Beziehung zur Natur.

Im Laufe der Geschichte wurden viele Mythen rund um den Kuckuck erzählt. Eine Legende besagt, dass der Kuckuck eine verwandelte Frau ist, die ihren Mann ermordet hat. Diese Geschichten verknüpfen das Tier auf interessante Weise mit Themen wie Schicksal und Tod. In der Gesellschaft war es auch Brauch, beim ersten Hören des Kuckucks Münzen klimpern zu lassen, um finanzielle Highlands für das Jahr zu sichern. In diesem Kontext wird auch ein Zweig von dem Baum, auf dem der Kuckuck sitzt, als Glücksbringer angesehen.

Aberglaube und Familienrituale

Die kleinen Rituale, die sich um den Kuckuck ranken, werden oft von Generation zu Generation weitergegeben. So handelte es sich bei Opas Münzsammlung nicht nur um ein Mittel, um den Glauben an Glück zu manifestieren, sondern auch um ein Bindeglied zwischen den Familienmitgliedern. Als Oma schließlich vorschlug, das „Kuckucksgeld“ im Waldcafé auszugeben, lebte der Frühling in bunten Bildern und herzlichen Lachen auf. Opas Entscheidung, seine Münzen an die Familie zu verteilen, symbolisierte die Teilhabe an und die Freude über den neuen Zyklus des Lebens, den der Frühling mit sich bringt.

Für die anwesenden Kinder war der Kuckucksruf nicht nur ein akustisches Ereignis, sondern auch eine Schwelle, die den Übergang vom Winter zum Frühling markierte. Die Kinder, angeführt von Pia und gesegnet mit Opas Glauben, beschleunigten ihr Herz mit jedem darauf folgenden Kuckucksruf, während sie die Hoffnung auf ein reiches, gesegnetes Jahr hegten.

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