Eintracht Trier: Punktabzug zurückgenommen, aber Zuschauer müssen draußen bleiben!
Eintracht Trier kann aufatmen. Im Abstiegskampf der Regionalliga Südwest wurden die zunächst verhängten Strafen nach einem Vorfall beim Spiel gegen den Bahlinger SC etwas gelockert. Der Punktabzug von zwei Punkten, der aufgrund eines schweren Fan-Angriffs bestraft werden sollte, wurde zurückgenommen. Dies berichtet kicker.de.
Der Vorfall ereignete sich am 5. April, als der Bahlinger Spieler Shqipon Bektasi nach einem späten Ausgleichstreffer in der sechsten Minute der Nachspielzeit provokant nahe des Gästeblocks jubelte. Daraufhin stürmte ein Anhänger von Eintracht Trier in den Innenraum und schlug Bektasi an den Hinterkopf. Zeugen berichteten von weiteren Ausschreitungen im Gästeblock, die zur sofortigen Beendigung des Spiels führten. Dies führte zu einem Protektionsantrag des Bahlinger SC, der jedoch nur teilweise Erfolg hatte, da die Strafe für den Verein nicht so gravierend wie anfangs befürchtet ausfiel.
Strafen und ihre Auswirkungen
Trotz der Rücknahme des Punktabzugs muss Eintracht Trier jedoch Konsequenzen tragen. Die Geldstrafe, die ursprünglich bei 30.000 Euro lag, wurde auf 20.000 Euro reduziert. Von dieser Summe dürfen 30 Prozent in Sicherheitsmaßnahmen innerhalb des Stadions investiert werden. Vorstandssprecher Alfons Jochem verurteilte den Angriff auf Bektasi und sprach sich für verstärkte Sicherheitsvorkehrungen aus.
Eine weitere Maßnahme, die getroffen wurde, betrifft die Zuschaueranzahl bei Heimspielen. Ein Teil der Gegengerade wird für die kommenden Spiele gegen Eintracht Frankfurt II und Mainz 05 II gesperrt. Nur der Mittelblock der Haupttribüne bleibt geöffnet, was zu einem merklichen Rückgang der Zuschauerzahl führen könnte. Bereits jetzt hat der Verein mit einem Rückgang der Zuschauerzahlen zu kämpfen, der den Spielern und der finanziellen Situation schadet.
Der Kontext von Fan-Gewalt
Der Vorfall in Trier steht nicht isoliert da. Die Aggressivität im Fußball ist ein viel diskutiertes Thema. Berichte über gewalttätige Auseinandersetzungen zwischen Fans häufen sich. Laut einer Analyse von Fanforschern verabreden sich Hooligans häufig über soziale Medien, was zu einem Anstieg der Gewalt bei Spielen führt. Dies zeigt sich auch in anderen Spielen, wie etwa beim Zusammenstoß zwischen dem Hallescher FC und dem BFC Dynamo, wo Fans Unruhen im Stadion ausgelöst hatten, ohne dass ein bestimmter Auslöser wie ein Foul oder ein Gegentor zu erkennen war, wie MDR berichtet.
Die Historie der Gewalt im Fußball erstreckt sich tief in die Gesellschaft und ist stark mit sozialen Misserfolgen verbunden. Fans finden in der aktiven Teilnahme am Fußball eine Möglichkeit, ihre Frustrationen auszudrücken. Darüber hinaus zeigt sich, dass solche Gewaltausbrüche selten spontan sind, sondern oft von lang gehegten Konflikten und einer Suche nach Identität geprägt werden.
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