Zukunft der Psychiatrie in Rheinland-Pfalz: Kliniken in neuen Händen!

Die Zukunft der psychiatrischen Fach- und Tageskliniken der DRK Krankenhausgesellschaft Süd-West in Rheinland-Pfalz ist ab dem 1. Juni 2025 gesichert. Die Valeara-Gruppe übernimmt die Einrichtungen in Worms, Bad Kreuznach, Bad Neuenahr-Ahrweiler und Daun. Mit dieser Übernahme wird eine durchgehende Patientenversorgung gewährleistet, die uneingeschränkt fortgeführt wird. Personalabbau ist nicht geplant, sodass die Beschäftigungsverhältnisse von insgesamt knapp 180 Mitarbeitern, darunter 32 in Worms, 33 in Bad Kreuznach und 121 in Bad Neuenahr/Daun, nahtlos auf Valeara übergehen.

Die Valeara-Gruppe, ansässig in Bottrop, Nordrhein-Westfalen, hat sich auf die Gesundheitsdienstleistungen in Psychiatrie, Neurologie und Psychotherapie spezialisiert. In Deutschland betreibt sie 14 Einrichtungen und beschäftigt rund 700 Mitarbeiter. Rainer Eckert, der Insolvenzverwalter dieser Kliniken, hebt hervor, dass dieser Schritt eine wichtige Perspektive für die Region darstellt und Arbeitsplätze sichert. Die DRK-Tagesklinik in Bad Kreuznach bleibt erhalten, was von der Öffentlichkeit positiv aufgenommen wird. Oberbürgermeister Emmanuel Letz (FDP) bezeichnet den Erhalt als entscheidend für die psychosoziale Versorgung der Region.

Investorenprozess und Zukunftsperspektiven

Parallel zur Übernahme durch Valeara läuft ein Investorenprozess für die verbleibenden Kliniken der DRK-Krankenhausgesellschaft. Bereits abgeschlossen ist die Übergabe des Hauses in Neuwied an die Marienhaus-Gruppe. Für die Klinik in Alzey ist eine kommunale Trägerschaft vorgesehen, um die Versorgungsstrukturen weiter abzusichern. Die Gespräche mit weiteren potenziellen Investoren für andere betroffene Standorte haben bereits begonnen, sodass auch hier Lösungen in Aussicht stehen.

Angesichts des demografischen Wandels und der steigenden Nachfrage nach psychiatrischen Behandlungen in Deutschland gewinnt der Erhalt solcher Einrichtungen zunehmend an Bedeutung. Die steigende Zahl an Menschen mit psychischen Erkrankungen, darunter auch geflüchtete Personen mit posttraumatischen Belastungsstörungen, zeigt den dringenden Bedarf an hochqualifizierten Behandlungsmöglichkeiten. Laut mwg.rlp.de verursachen psychische Erkrankungen über 10 % der direkten Gesundheitskosten in Deutschland und sind die häufigste Ursache für krankheitsbedingte Frühberentungen.

Die rheinland-pfälzische Psychiatriepolitik strebt unter anderem wohnortnahe, personenzentrierte Hilfen an, was die Wichtigkeit der Institutionen unterstreicht. Die Vernetzung in der psychiatrisch-psychotherapeutischen Versorgung und die Förderung von Selbsthilfegruppen sind weitere zentrale Anliegen, um den betroffenen Personen gerecht zu werden und sowie die stigmatisierende Sichtweise auf psychische Erkrankungen zu ändern.

Insgesamt bringt die Übernahme der DRK-Kliniken durch die Valeara-Gruppe neue Hoffnung für die Patienten sowie für die Beschäftigten, da sie nicht nur die Kontinuität der Versorgung garantiert, sondern auch die Bedingungen schafft, um die psychiatrische Versorgung in der Region nachhaltig zu verbessern.

Details
Quellen