Streit um Kölner Tunnelprojekt: Mehrheit im Rat für den Ausbau!
Am 23. April 2025 steht die Stadt Köln vor einer bedeutenden Herausforderung: Der Bau der Ost-West-Achse, ein hochkomplexes Verkehrsprojekt, erfordert die Zusammenarbeit mit dem NRW-Verkehrsministerium und dem Verkehrsverband go.Rheinland. Der geplante Förderantrag könnte bis zu 85 Prozent der geschätzten Kosten von rund einer Milliarde Euro abdecken. Dies ist von zentraler Bedeutung, da die Stadt Köln finanziell nicht in der Lage ist, das Projekt alleine zu stemmen, wie WDR berichtet.
Die Diskussion um die Ost-West-Achse zeigt sich im Kölner Rat als umstritten. Der Beschluss zur Planung wurde auf Antrag der Fraktionen CDU, SPD und FDP erweitert, um am Heumarkt sowohl unterirdische als auch oberirdische Linien zu berücksichtigen. Während einige Parteien, wie die Grünen, Bedenken hinsichtlich der zeitlichen Planung äußern und ein Bürgerbegehren zur Kündigung des Tunnelprojekts in Erwägung ziehen, argumentieren Befürworter, dass die Erweiterung der unterirdischen Strecke hierfür keine Rolle spiele.
Technische und soziale Herausforderungen
Die technischen Herausforderungen der Ost-West-Achse sind erheblich. Die Streckenkapazität erlaubte im Innenstadtbereich nur einen Takt von 2 Minuten pro Richtung. Dies führt zu einem Konflikt mit querenden Verkehrsteilnehmern wie Fußgängern und Radfahrern. An Ampeln am Neumarkt und Heumarkt zeigt sich ein klarer Nachteil: Die Stadtbahnen überqueren den Fußgängerüberweg im Schnitt alle 60 Sekunden, während Fußgänger bis zu 59 Sekunden für die Querung benötigen. Laut ostwestachse.koeln könnte ein voller Stadtbahnvorrang dazwischen einen dauerhaften Straßenüberquerungszugang für andere Verkehrsteilnehmer beinahe unmöglich machen.
Die Verkehrsplanung wird zusätzlich durch Simulationen aufgezeigt. Diese ergaben mittlere Verlustzeiten von 42 bis 51 Sekunden für die Stadtbahnen zwischen Neumarkt und Heumarkt. Regelungen, die maximale Wartezeiten vorschreiben, können Staus und weitere Verspätungen verursachen. Ein Ausbau der Kapazität auf der Ost-West-Strecke wäre nur durch den Einsatz von Langzügen realisierbar.
Integrative Lösungen für die Zukunft
Vor dem Hintergrund des Projekts sind neue Konzepte urbaner Mobilität von entscheidender Bedeutung. Im Rahmen des Projekts „Integrierte Stadtentwicklung und Mobilitätsplanung (ISM)“, das vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur gefördert wird, wird untersucht, wie Raumstrukturen und Verkehr nachhaltig vereint werden können, um Umweltbelastungen zu reduzieren. Eine erfolgreiche Umsetzung könnte wesentliche Vorteile für die urbane Lebensqualität, Chancengleichheit und Vielfalt im städtischen Raum bringen, wie Difu erläutert.
Die kommenden Monate werden zeigen, ob die Stadt Köln die finanziellen und infrastrukturellen Hürden meistern kann, um mit dem Bau der Ost-West-Achse einen Schritt in eine verbesserte Zukunft der urbanen Mobilität zu machen. Der Kölner Rat wird weiterhin unter Druck stehen, die richtige Balance zwischen Fortschritt und den Bedürfnissen der Bürger zu finden.
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