Die Rückkehr der Weißstörche: NRWs Erfolgsgeschichte des Artenschutzes!

Der Weißstorch hat in Nordrhein-Westfalen (NRW) einen beispiellosen Wiederaufstieg erlebt, der aus den düsteren 1990er-Jahren stammt, als die Art kurz vor dem Aussterben stand. Damals zählte der NABU gerade einmal drei Brutpaare in der gesamten Region. Intensive Landwirtschaft, der Einsatz von Pestiziden und gefährliche Überlandleitungen hatten den Bestand stark dezimiert. Doch durch die engagierte Arbeit von Naturschutzvereinen, Landwirten und Naturschutzbehörden wurde in den vergangenen Jahrzehnten viel für die Rückkehr des Storchs getan. Aktuell, im Jahr 2023, brüten in NRW insgesamt 784 Weißstorchpaare, die 1.491 Jungvögel aufziehen, berichtet WDR.

Die erfolgreiche Rückkehr der Störche ist ein leuchtendes Beispiel für gelungene Naturschutzmaßnahmen. Maßnahmen wie die Aufwertung und Schaffung neuer Lebensräume haben wesentlich dazu beigetragen. Das Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr in NRW weist darauf hin, dass der Rückgang der Störche in den 1990er-Jahren auch auf den geschädigten Lebensraum zurückzuführen war. Ehrenamtliche und Behörde arbeiten Hand in Hand, um Feuchtwiesen und Auen-Lebensräume zu entwickeln und damit eine Umgebung zu schaffen, in der die Störche wieder gedeihen können.

Aktuelle Population und Brutgebiete

Besonders bemerkenswert ist die Zahl der Brutpaare: Im Jahr 2022 wurden 705 Brutpaare mit 1.203 ausgeflogenen Jungvögeln gezählt. Der Kreis Minden-Lübbecke ist mit 133 Brutpaaren der Spitzenreiter, gefolgt von Wesel (97 Paare), Paderborn (74 Paare) und Münster (71 Paare). Diese Daten belegen den positiven Trend und die Erholung des Storchenbestands in der Region, wie umwelt.nrw.de berichtet.

Ein interessantes Merkmal der Störche in NRW ist ihre Anpassungsfähigkeit. Rund 80 Prozent der Störche brüten heutzutage auf künstlichen Nistplattformen, während nur 18 Prozent auf Bäumen brüten. Außerdem zeigen viele Störche ein verändertes Zugverhalten: Eine große Anzahl überwintert heute auf der Iberischen Halbinsel, wodurch sich die Flugrouten erheblich verkürzen.

Lebensräume und touristische Angebote

In NRW siedeln sich Störche bevorzugt an Flussauen wie der Weser, Ems, Lippe und Ruhr an, aber auch in Stadtnähe. Ein besonders attraktiver Lebensraum für Störche ist Bislich am Niederrhein, das mit seinen feuchten Wiesen, Baggerlöchern und Teichen die idealen Bedingungen bietet. Dort wurde eine 14 Kilometer lange Storchenroute eingerichtet, an der elf Nester zu finden sind, die zwischen April und August besucht werden können. Eine Fertigung, die in diesem Bereich ebenfalls zum Erlebnis beiträgt, ist die Storchen-Cam des Heimatvereins Bislich, die Live-Beobachtungen der Störche ermöglicht.

Ein herausragendes Beispiel für die erfolgreiche Rückkehr des Weißstorches ist die Stadt Petershagen, die sich stolz als „Storchenhauptstadt NRWs“ bezeichnet und im Jahr 2024 mit 48 Brutpaaren aufwartete. Hier gibt es eine Dauerausstellung über das Leben der Störche und eine beeindruckende 60 Kilometer lange Storchenroute, die viele Naturliebhaber anzieht.

Um die Erfolge im Naturschutz weiter voranzutreiben, plant die Landesregierung ein umfangreiches Maßnahmenpaket zur Stärkung des Natur- und Artenschutzes. Dazu zählen unter anderem die Verdopplung der Landesmittel für den Naturschutz und die Ausweisung weiterer Vogelschutzgebiete. Umweltminister Oliver Krischer hebt die Bedeutung des Artenschutzes hervor: „Artenverlust gilt als eine der größten ökologischen Bedrohungen für die Menschheit“, wie er anlässlich des internationalen Tags des Artenschutzes betont.

Die Rückkehr der Weißstörche steht symbolisch für die Erfolge im Natur- und Artenschutz in NRW. Durch engagierte Projekte und die Zusammenarbeit aller Beteiligten zeigte sich, dass es möglich ist, bedrohte Arten zu retten und Lebensräume zu revitalisieren. Die Natur in NRW erblüht erneut, und die Weißstörche sind ein bedeutendes Zeichen für diesen positiven Wandel.

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