Gießen plant Welle im Lahn – Surf-Visionen für 2027 und 2028!
Die Vision einer Surfwelle auf der Lahn in Gießen nimmt zunehmend Gestalt an. Der Projektleiter Janne Paul Schmidt kündigte an, dass es möglich sei, bereits 2027 oder 2028 die erste Welle zu reiten. Das Konzept der „Lahnwelle“ wurde erstmals 2021 vorgestellt und hat seither an Fahrt aufgenommen. Eine kürzlich durchgeführte Machbarkeitsstudie hat bestätigt, dass der Bau einer hydraulisch erzeugten Surfwelle am Lahn-Wehr realistisch ist. Die Ergebnisse dieser Studie, die keine unbehebbare Hürden für die Natur feststellte, stellen einen bedeutenden Fortschritt für das Projekt dar, wie die Gießener Allgemeine berichtet.
Bürgermeister Peter Neidel (CDU) betonte, dass die Möglichkeit des Wellenreitens in der Lahn erfreulich sei. Eine künstliche Welle könnte sogar in der Lage sein, gleichzeitig Energie durch eine Wasserkraftanlage zu erzeugen. Das Wasserbau-Team um den Experten Markus Aufleger von der Universität Innsbruck stellte die Ergebnisse der Machbarkeitsstudie vor und lobte die technische Machbarkeit. Schmidt äußerte sich nach der Präsentation hoffnungsvoll und sieht im Projekt nicht nur eine Bereicherung des Wassersports in der Region, sondern auch eine neue Möglichkeit zur Energiegewinnung.
Aktuelle Entwicklungen
Die Stadt Gießen prüft derzeit eine neue Variante, die den Bau eines Seitenkanals erfordert. Stadt-Sprecherin Claudia Boje berichtete, dass erste Vorprüfungen zu möglichen Standorten für diesen Kanal stattfinden. Ergebnisse der Machbarkeitsstudie für den Seitenkanal sollen bis Herbst 2025 vorliegen. Während Oberbürgermeister Frank-Tilo Becher eine Klarheit über die Machbarkeit bis Ende 2024 versprach, hat sich dies bisher nicht bewahrheitet.
Finanzielle Aspekte bleiben eine wesentliche Herausforderung. Die Stadt kann das Projekt nicht allein stemmen, weshalb Schmidt und seine Mitstreiter aktiv nach Förderprogrammen sowie privatwirtschaftlichen Partnern suchen. Experten schätzen, dass der Bau einer Welle im Seitenkanal kostengünstiger wäre als am Wehr. Im Vergleich, die Fuchsloch-Welle in Nürnberg kostete rund 2,9 Millionen Euro, während die Leinewelle in Hannover bei 2,5 Millionen Euro lag.
Interesse im Schulsport
Eine vielversprechende Entwicklung ist das Interesse des Schulsports an der Surfwelle. Es besteht bereits Kontakt zur Zentralstelle für Schulsport und Bewegungsförderung des Landes Hessen, was die Ermutigung für Schmidt und sein Team weiter verstärkt. Die „Lahnwelle“ könnte somit nicht nur als Freizeitangebot dienen, sondern auch für schulische Sportaktivitäten von großer Bedeutung sein.
Insgesamt zeigt sich eine positive Tendenz in der Umsetzung des Projekts. Die Gespräche mit Experten, Investoren und der Stadtverwaltung laufen, und die Gießener Gemeinschaft unterstützt diese Initiativen. Die „Lahnwelle“ könnte schon bald nicht nur der Stadt Gießen, sondern auch der gesamten Region eine neue Attraktion im Wassersport bieten – eine Premiere für Europa, wie Aufleger verkündete, wenn es tatsächlich gelingt, die Welle auch zur Erzeugung von Strom zu nutzen.
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