Continental in Babenhausen: Mitarbeiterzahl ein weiteres Mal gesenkt!

Der Automobilzulieferer Continental sieht sich mit einer drastischen Umstrukturierung seiner deutschen Standorte konfrontiert. Besonders betroffen ist der Standort in Babenhausen, dessen Mitarbeiterzahl seit 2020 erheblich gesenkt wurde. Aktuell sind nur noch etwa 1.800 der einst über 3.000 Beschäftigten am Standort tätig. Die Produktion soll bis 2028 auslaufen, während die Entwicklung abseits von marktorientierten Fertigungen in Babenhausen mit circa 1.000 Arbeitsplätzen erhalten bleibt, wie fr.de berichtet. Die rückläufigen Zahlen sind ein besorgniserregendes Zeichen für die gesamte Branche, die sich in einer tiefen Krise befindet.

Die Automobilindustrie in Deutschland leidet gegenwärtig unter extremen wirtschaftlichen Herausforderungen. Hohe Energiekosten, gestiegene Löhne sowie Bürokratie führen dazu, dass Unternehmen zunehmend ihre Produktionskapazitäten ins Ausland verlagern. In Babenhausen werden Maschinen nach Rumänien transferiert, wo die Produktion ausgeweitet wird. Diese Entwicklung wird untermauert durch die Ankündigung, dass Mitarbeiter vor Ort auf zukünftige Tätigkeiten im Ausland vorbereitet werden. Gleichzeitig wird jedoch die Ausbildung von Mechatronikern in Babenhausen fortgeführt, um sicherzustellen, dass die nötigen Fachkräfte weiterhin bereitstehen.

Standortschließungen und Umstrukturierungen

Zusätzlich zu den Veränderungen in Babenhausen wird auch am Standort Frankfurt umstrukturiert. Hier sollen insgesamt 2.300 der rund 8.000 Mitarbeiter betroffen sein. 1.100 Beschäftigte sollen den Standort wechseln. Continental plant, Frankfurt zum Kompetenzzentrum für Fahrzeugsoftware und -architekturen auszubauen, während Babenhausen sich künftig auf Displays und Cockpits konzentrieren wird, berichtet manager-magazin.de. Diese Maßnahmen zielen darauf ab, die Kostenstruktur zu verbessern und die Zusammenarbeit in der Forschung und Entwicklung zu intensivieren.

Die schwierige Marktverfassung hat nicht nur Continental getroffen. Die Stimmung in der deutschen Automobilindustrie ist laut dem Ifo-Institut ebenfalls auf einem Tiefstand. Differenzen von -28,6 im Oktober auf -32,1 im November 2024 verdeutlichen den Rückgang des Vertrauens der Unternehmen. In diesem Rahmen ziehen viele Firmen, einschließlich Bosch und Ford, massiven Stellenabbau in Betracht. So plant Bosch den Abbau von 5.500 Jobs, und Ford will 4.000 Stellen in Europa streichen. Die Krisensituation ist alarmierend, da immer mehr Meldungen über Werksschließungen und Produktionsdrosselungen national und international eingehen, wie auto-motor-und-sport.de dokumentiert.

In Babenhausen kämpfen die Beschäftigten und die Stadtverwaltung unter der Führung von Bürgermeister Dominik Stadler zudem mit den Folgen der angespannten Haushaltslage. Der frühere Stolz des größten Betriebs im ehemaligen Landkreis Dieburg wird durch die anhaltenden Umwälzungen und Ungewissheiten in der Branche erheblich belastet. Die Zukunft der Produktionsflächen nach der Schließung der Fertigung im Jahr 2028 bleibt unklar, was die Ängste der Mitarbeiter und der gesamten Region verstärkt.

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