Gedenktag in Fulda: Demokratie braucht uns alle – Für Frieden und Freiheit!
Am 8. Mai 2025 wird in Fulda eine bedeutende Veranstaltung zum Gedenken an das Ende des Zweiten Weltkriegs vor 80 Jahren abgehalten. Der Aktionstag am Uniplatz steht unter dem Motto „Demokratie braucht uns alle!“ und wird von einem breiten Bündnis organisiert, das über 15 Organisationen, darunter AWO, BDKJ, DGB und Omas gegen Rechts umfasst. Die Veranstaltung hat das Ziel, die Lehren aus der Vergangenheit zu reflektieren und das Bewusstsein für die Bedeutung der Demokratie zu schärfen. Laut Fuldaer Zeitung wird die Veranstaltung durch Moderator Gunter Geiger geleitet, der die Kernbotschaft „Die Würde des Menschen ist unantastbar“ betont.
Ein Höhepunkt des Vormittages wird die Podiumsdiskussion „Jugend im Gespräch über Frieden in Europa“ sein. Die Diskutanten, darunter Philip Schinkel vom Bund der Deutschen Katholischen Jugend, Marvin Kruczek als Kreisschulsprecher und Alicia Ecker als Stadtschulsprecherin, erörtern die Rolle Europas für die Jugend, die Gefahren von Desinformation und die Besorgnis über einen möglichen neuen Krieg in Europa. Der Oberbürgermeister von Fulda, Dr. Heiko Wingenfeld, unterstreicht die Bedeutung des 8. Mai als Gedenktag für Krieg und Gewaltherrschaft und warnt vor der Schwäche der Demokratie, wie sie 1933 zu beobachten war.
Vielfältige Veranstaltungen
Am Nachmittag findet eine weitere Podiumsrunde mit dem Titel „Frieden – Hoffnung – Verantwortung“ statt. An dieser Diskussion nehmen unter anderem Bischof Dr. Michael Gerber und andere prominente Personen teil. Die Moderation der Nachmittagsveranstaltung erfolgt durch Werner Schlierike vom Hessischen Rundfunk. Der Aktionstag endet um 18 Uhr mit einem Friedensgottesdienst im Fuldaer Dom, gefolgt von einem Open-Air-Konzert um 19.30 Uhr mit der Künstlerin Judy Bailey auf dem Uniplatz.
Während in Fulda die lokalen Gedenkveranstaltungen stattfinden, wird in Berlin eine Gedenkstunde zum Tag der Befreiung abgehalten. In der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche wird ein ökumenischer Gottesdienst zelebriert, gefolgt von einer Kranzniederlegung an der Neuen Wache. Der 8. Mai wird in diesem Jahr in Berlin als einmaliger gesetzlicher Feiertag begangen. Bundespräsident Steinmeier ist im Bundestag eingeladen, eine Rede zu halten, in der er die Geschichtsmanipulation durch den russischen Präsidenten Putin im Kontext des Ukraine-Kriegs anspricht. Auch der zunehmende Druck auf die internationale Rechtsordnung sowie der Anstieg von rechtem Extremismus und Nationalismus in westlichen Demokratien werden thematisiert. Vertreter von Russland und Belarus sind aufgrund des Ukraine-Kriegs von der Gedenkfeier ausgeschlossen.
Blick auf die Geschichte
Der 8. Mai 1945 markiert das Ende des Zweiten Weltkriegs in Europa mit der bedingungslosen Kapitulation der deutschen Wehrmacht. Rund 50 bis 60 Millionen Menschen verloren weltweit ihr Leben, die Mehrheit davon Zivilisten. Unter den Opfern waren etwa 27 Millionen Menschen aus der Sowjetunion und 6,3 Millionen aus Deutschland. Um das historische Ereignis wird in vielen Städten Europas, wie in Moskau und London, sowie in Paris Erinnerungen und Gedenkfeiern veranstaltet, die die unterschiedlichen Perspektiven auf den Sieg über das nationalsozialistische Deutschland reflektieren.
Wie Deutschlandfunk berichtet, fanden diese Feierlichkeiten in verschiedenen Städten statt. In Warschau beispielsweise feierte man das Kriegsende am 9. Mai 1945 mit Menschenmengen, die Transparente schwenkten und Fahnen trugen. Auch die ersten Nachkriegsausstellungen thematisierten die Zerstörung der polnischen Kulturgüter durch die Deutschen. Trotz der Zerstörung fand eine Rückkehr der Bevölkerung statt, jedoch waren die Herausforderungen durch das neue politische System erheblich.
Die Lehren aus der Zeit des Nationalsozialismus sind auch heute noch von großer Relevanz, da sich aktuelle Entwicklungen wie der Anstieg nationaler Strömungen und der Krieg in der Ukraine in den gesellschaftlichen Diskurs eingliedern. Somit bleibt der 8. Mai ein Tag des Nachdenkens und der Mahnung für künftige Generationen.
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