Schlittenprothese: Die neue Hoffnung für Knie-Patienten in Bad Hersfeld!
Der Einsatz eines neuen Kniegelenks zählt in Deutschland zu den 20 häufigsten chirurgischen Eingriffen. Diese Zahl zeigt einen erheblichen Anstieg, der auf die steigende Anzahl von Patienten zurückzuführen ist, die an Kniearthrose leiden. Um dieser Herausforderung gerecht zu werden, hat sich die Orthopädie im Klinikum Bad Hersfeld als fester Ansprechpartner für betroffene Patienten etabliert.
Anfang des Jahres 2025 erhielt Ulrike Köpsel aus Bad Wildungen eine Schlittenprothese, die eine schonende Alternative zur herkömmlichen Vollprothese darstellt. Köpsel, die als Krankenschwester arbeitet und nach gesundheitlichen Problemen 2010 umgeschult wurde, hat eine bewegte medizinische Vorgeschichte. So wurde ihr 2010 ein Gelenk im Fuß versteift, um Schmerzen zu lindern, und in den folgenden Jahren musste sie sich mehreren Arthroskopien am Knie unterziehen.
Die Vorzüge der Schlittenprothese
Dr. Philipp Dworschak, Chefarzt der Orthopädie in Bad Hersfeld, erläutert, dass etwa 20% der Patienten für eine Schlittenprothese geeignet sind. Diese spezielle Prothese ersetzt nur den verschlissenen Teil des Kniegelenks, während die gesunden Anteile erhalten bleiben. Das ermöglicht eine schnellere Genesung und einen verkürzten Rehabilitationszeitraum. Dr. Dworschak, der langjährige Erfahrung im Einsatz von Schlittenprothesen hat, hebt hervor, dass die Prothese im Durchschnitt 15 bis 20 Jahre halten kann.
Die Schlittenprothese, auch als unikondyläre Prothese bekannt, hat entscheidende Vorteile gegenüber der Totalendoprothese (TEP). Letztere entfernt beide Gelenkflächen und die Kreuzbänder, während die Schlittenprothese nur eine Seite des Gelenkes betrifft. Dies ist besonders vorteilhaft, wenn nur eine Seite des Knies von Arthrose betroffen ist, seien es die mediale oder die laterale Gonarthrose, oft infolge von Fehlstellungen wie O-Bein- oder X-Bein-Stellung.
Technische Details und Erholungsprozess
Bei der minimalinvasiven Operation werden die Gelenkflächen am Oberschenkel- und Unterschenkelknochen durch Metallimplantate ersetzt. Ein Kunststoff-Inlay zwischen diesen Komponenten ermöglicht ein reibungsloses Gleiten. Patienten dürfen oft sofort voll belasten, erfahren ein geringeres Fremdheitsgefühl im Knie und profitieren von einer verbesserten Beweglichkeit im Vergleich zur TEP.
Köpsel, die durch eine Bekannte auf Dr. Dworschak aufmerksam wurde und dessen Vortrag besuchte, hat den Eingriff gut überstanden. Nach der Operation fühlte sich ihr Knie für sie natürlich an, und sie ist mit ihrem Aufenthalt sowie der Behandlung in der Klinik sehr zufrieden. Auch empfiehlt sie das Klinikum Bad Hersfeld weiter.
Im Sommer 2025 wird die Orthopädie an den Hauptstandort am Seilerweg umziehen, um die Betreuungsqualität weiter zu verbessern.
Überlegungen zur beidseitigen Implantation
Die Entscheidung für eine beidseitige Implantation von Schlittenprothesen erfordert eine sorgfältige Abwägung. Vorteile bestehen in der Verkürzung der Gesamterholungszeit sowie in der Einsparung von Krankenhausaufenthalten und Rehabilitationskosten. Jedoch kann dies auch das Risiko erhöhen, da der Blutverlust größer sein kann und die Rehabilitation intensiver ausfällt, was mehr Unterstützung in der frühen Phase erfordert. Die Anforderungen an die Mobilität können in der Anfangszeit eine Herausforderung darstellen.
Patienten in guter gesundheitlicher Verfassung ohne ernsthafte Begleiterkrankungen, die eine schnelle Rückkehr zu ihrem aktiven Lebensstil wünschen, können von dieser Methode profitieren. Dr. Dworschak betont die Notwendigkeit einer individuellen Risiko-Nutzen-Analyse mit einem behandelnden Orthopäden, um die beste Strategie für die Patienten zu finden.
Insgesamt zeigt sich, dass die Schlittenprothese eine vielversprechende Option für Patienten ist, die an Kniearthrose leiden, und dass die Orthopädie im Klinikum Bad Hersfeld auf einem zukunftsweisenden Weg ist, um diesen Menschen zu helfen. Weitere Informationen zur Schlittenprothese finden sich auf Medpertise und Endoprotheticum.
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