Gewaltfreie Erziehung: Wetzlar setzt Zeichen mit Aktionstag am 30. April!

Der „Tag der gewaltfreien Erziehung“ am 30. April 2025 wird im Lahn-Dill-Kreis zu einem wichtigen Ereignis, das auf die Notwendigkeit einer gewaltfreien Erziehung aufmerksam machen soll. Die Kreisverwaltung, die Stadt Wetzlar sowie der Kinderschutzbund Wetzlar haben gemeinsam einen Aktionstag organisiert, der von 16 bis 18:30 Uhr in der Bahnhofstraße, gegenüber dem Herkules-Center, stattfinden wird. Ziel des Aktionstags ist es, gewaltfreie Konfliktlösungen in Familien zu fördern und Unterstützungsangebote bekannter zu machen, die es Erziehenden ermöglichen, Hilfe in Anspruch zu nehmen.

Der Aktionstag bietet eine Vielzahl von Angeboten. Unter anderem werden Spiele, Luftballons und Informationsmaterialien über das Recht auf gewaltfreie Erziehung bereitgestellt. Zu den begleitenden Aktivitäten gehören Spielszenen des Kindertheaterprojekts Wetzlar sowie Beiträge von Jugendlichen des Wetzlarer Jugendforums. Diese werden auch für die Aktion „süße Backpfeifen“ sorgen – Kekse in Pfeifenform, die sie selbst backen und verteilen werden. Unterstützt wird die Veranstaltung zudem durch das Familien-Zentrum Wetzlar, das unter anderem für die Initiative „Kindernotinseln“ steht. Diese Kindernotinseln sind sicher gekennzeichnete Zufluchtsorte für Kinder im öffentlichen Raum.

Gesetzliche Grundlagen und gesellschaftliche Einstellung

Das Gesetz zur Ächtung von Gewalt in der Erziehung ist seit 24 Jahren in Kraft. Trotz dieser gesetzlichen Regelung und der erzielten Fortschritte zeigt eine Studie der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie/Psychotherapie Ulm, des Kinderschutzbundes und UNICEF Deutschland, dass 52,4% der Befragten glauben, ein „Klaps auf den Po“ schade nicht. Zudem halten 17,6% der Befragten es für akzeptabel, ein Kind zu ohrfeigen. Diese Ergebnisse verdeutlichen, dass weiterhin viel Aufklärungsarbeit nötig ist, um Gewalterfahrungen in der Erziehung zu reduzieren und ein gewaltfreies Aufwachsen für Kinder zu ermöglichen. Der Kinderschutzbund fordert deshalb gezielte gesellschaftliche Aufklärung und konkrete Angebote zur gewaltfreien Erziehung in Institutionen und Familien.

Die Kampagne „Gewalt ist mehr, als du denkst“, die sich gegen psychische Gewalt an Kindern richtet, zeigt das Engagement des Bundesverbands des Kinderschutzbundes auf verschiedenen Ebenen. Diese Initiative und andere Maßnahmen zielen darauf ab, Kindern ein gewaltfreies Aufwachsen zu ermöglichen und Eltern sowie Erziehenden Hilfestellungen an die Hand zu geben, um Konflikte gewaltfrei lösen zu können. Trotz der bestehenden Maßnahmen bleibt das Bewusstsein für das Thema Gewalt in der Erziehung eine Herausforderung, die es zu meistern gilt, um zukünftig eine gewaltfreie Erziehung wirklich als Norm zu etablieren.

Insgesamt hat der Aktionstag am 30. April das Potenzial, eine breite Öffentlichkeit zu erreichen und viele Menschen für die wichtige Thematik zu sensibilisieren. Es ist ein Schritt in die richtige Richtung für alle, die sich für die Rechte von Kindern und eine gewaltfreie Erziehung einsetzen.

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