Dudenrods faszinierende Geschichte: Chronik feiert 750 Jahre Dorfleben!
Am 9. Mai 2025 hat Bernd Leitner, ein engagierter Historiker und langjähriger sozialdemokratischer Stadtverordneter, die Chronik seines Heimatdorfes Dudenrod vorgestellt. Diese Veranstaltung fand im Dorfgemeinschaftshaus statt und markiert einen bedeutenden Schritt in der Dokumentation der Geschichte des kleinsten Stadtteils von Büdingen, der seit der Gebietsreform 1972 zu Büdingen gehört. Die Chronik erscheint pünktlich zum 750-jährigen Jubiläum der urkundlichen Ersterwähnung des Dorfes, das im Jahr 2027 gefeiert wird.
Leitners Werk beginnt mit archäologischen Funden aus der Hallstattzeit, datierend von 800 bis 450 v. Chr., sowie mit 42 Hügelgräbern, die in der Region gefunden wurden. Besonders bemerkenswert ist die erste urkundliche Erwähnung Dudenrods in einer Dokumentation des Klosters Konradsdorf vom 7. September 1277. Die Chronik bietet nicht nur einen tiefen Einblick in die frühe Geschichte, sondern thematisiert auch schwierige Zeiten, wie extreme Wetterereignisse, Missernten, Hungersnöte und die verheerenden Auswirkungen von Kriegen auf die Dorfgemeinschaft.
Eine Reise durch die Geschichte
Insgesamt vermittelt die Chronik ein eindrucksvolles Bild vom bäuerlichen Leben und den Herausforderungen, mit denen die Gemeinschaft konfrontiert war. Besonders eindrücklich sind die Kapitel über den Dreißigjährigen Krieg, die Pest und die beiden Weltkriege. Das benachbarte Dorf Pferdsbach wird ebenfalls in die Betrachtung einbezogen, insbesondere die Abwanderung seiner Einwohner nach Amerika im Jahr 1847, als das Dorf aufgelöst und administrativ Dudenrod zugeteilt wurde.
Bernd Leitner, geboren 1946 auf dem Christinenhof, hat sich nach seiner Pensionierung intensiv mit der Geschichte seiner Heimatregion beschäftigt. Der Vortrag über die Chronik endete mit einem Dank an die Unterstützer und dem Hinweis auf den bemerkenswerten Zusammenhalt der Dorfgemeinschaft über Generationen hinweg, der das Überleben in schwierigen Zeiten gesichert hat.
Vom Auswandern und den Spuren der Vergangenheit
Die Geschichte Dudenrods ist nicht isoliert, sondern Teil eines größeren Kontextes. Ein bemerkenswerter Aspekt dieser Geschichte ist die Abwanderung mehrerer Dorfbewohner, die über die Jahre immer wieder stattfand. Insbesondere das benachbarte Pferdsbach war von der Abwanderung betroffen, was sich in einem älteren Dokument vom 20. Dezember 1765 widerspiegelt. Darin wird beschrieben, wie der Graf zu Ysenburg und Büdingen Maßnahmen gegen die Abwanderung seiner Untertanen ergreifen wollte, um den Verlust an Arbeitskräften zu minimieren.
Diese Informationen wurden nicht nur in Leitners Chronik behandelt, sondern auch in der Erzählung über den geschichtsträchtigen Christinenhof, der einst als Sommerresidenz der Büdinger Fürstenfamilie diente und heute das alte Forsthaus beherbergt. Der Ort birgt somit nicht nur die Erinnerungen an Dudenrod, sondern auch an die viele Geschichten, die mit Pferdsbach und der Region verbunden sind.
Durch die Chronik erhält Dudenrod nicht nur eine Wertschätzung seiner eigenen Geschichte, sondern auch einen Einblick in die interkommunalen Verbindungen und Schicksale, die über Jahrhunderte hinweg miteinander verwoben sind.
Die Vorstellung von Bernd Leitner bietet einen wertvollen Beitrag zur Bewahrung und zur lebendigen Darstellung der Geschichte dieser einzigartigen Gemeinde und schärft das Bewusstsein für die Herausforderungen, mit denen die Dorfbewohner konfrontiert waren und die sie gemeistert haben.
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