Kampf gegen die giftigen Raupen: Eichenprozessionsspinner im Visier!
Im Kreis Gütersloh sind zur Eindämmung der Eichenprozessionsspinner-Population aktuell spezielle Maßnahmen im Gange. Die Straßenmeistereien Halle und Wiedenbrück, unterstützt von Kollegen aus Bielefeld, haben damit begonnen, betroffen Bäume mit hochmodernen Sprühfahrzeugen zu behandeln. Diese Fahrzeuge sind mit Hochleistungspumpen und speziellen Spritzköpfen ausgestattet und verfügen über einen acht Meter langen Teleskoparm, der es ermöglicht, Fadenwürmer direkt in die Baumkronen zu sprühen. Diese Nematoden werden vorwiegend nachts gespritzt, da sie lichtempfindlich sind und im Sonnenlicht austrocknen können, wie nw.de berichtet.
Der Eichenprozessionsspinner breitet sich seit einigen Jahren nicht nur in Deutschland, sondern auch in Ostwestfalen-Lippe (OWL) aus. Die Raupen dieser Schmetterlingsart sind nicht nur unerwünscht, sondern können auch ernsthafte gesundheitliche Probleme verursachen. Ihre giftigen Brennhaare können allergische Reaktionen, Augenreizungen und Atembeschwerden hervorrufen. Spaziergänger und Gartenbesitzer sind daher aufgefordert, sich von befallenen Bäumen fernzuhalten und betroffene Bereiche gegebenenfalls zu sperren.
Ausbreitung und Gesundheitsrisiken
Die Raupen des Eichenprozessionsspinners, die eine Körperlänge von etwa vier bis fünf Zentimetern erreichen, sind bis zu 500.000 Brennhaare mit dem Nesselgift Thaumetopein ausgestattet. Diese können durch den Wind über Hunderte von Metern verbreitet werden und verursachen bei Kontakt Symptome wie starken Ausschlag, Juckreiz, Fieber und sogar allergische Schocks. Besonders aktiv sind die Raupen im Frühsommer, von Ende Mai bis Ende Juni, und sie schlüpfen bereits Ende April. Das meldet oekotest.de.
Ein weiteres Problem ist die teils unzureichende Meldung von Nestern. Obwohl es nicht verpflichtend ist, ist es für die Behörden hilfreich, wenn Bürger gefährdete Nester umgehend melden. Die dichten, weiß aussehenden Gespinste der Raupen sind besonders an Eichen sichtbar, wenn diese sich verpuppen.
Einsatz von Nematoden
Um das Problem effektiver zu bekämpfen, werden Nematoden des Typs Steinernema feltiae eingesetzt. Ziel ist es, die blattfressenden und gesundheitsschädlichen Raupen des Eichenprozessionsspinners zu reduzieren. In einem Forschungsprojekt wird derzeit eine Methodik zur Applikation dieser Nematoden im Kronenraum von Eichen entwickelt. Erste Vorversuche haben gezeigt, dass eine Anpassung von konventionellen Spritzgeräten von Luftfahrzeugen für die Applikation lebender Nematoden sinnvoll ist. Hierzu gehört auch die Prüfung verschiedener Formulierungen mit feuchtigkeitsspendenden Zusatzstoffen, um die Effektivität zu steigern, wie nw-fva.de berichtet.
Die Bekämpfung des Eichenprozessionsspinners ist nicht nur wichtig für die Gesundheit der Anwohner, sondern auch für die Erhaltung der Willkommensnatur in der Region. Hauseigentümer, die von einem Befall betroffen sind, tragen die Kosten für die Bekämpfung selbst, wobei ein Teil der Kosten steuerlich absetzbar ist. Es bleibt abzuwarten, wie die neuen Methoden zur Bekämpfung langfristig Erfolgsversprechung zeigen werden.
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