Kampf um die Thüringer BSW-Spitze: Wolf bleibt trotz Widerstand!
Katja Wolf bleibt die BSW-Landeschefin in Thüringen. Sie setzte sich in einer umkämpften Wahl gegen Anke Wirsing durch, die von Sahra Wagenknecht unterstützt wurde. Dies wurde am 26. April 2025 auf einem Parteitag in Gera entschieden, wo Wolf mit 61 zu 35 Stimmen gewann. Der Machtkampf um die Führung der Thüringer BSW scheint damit entschieden, jedoch bleibt der Konflikt zwischen Wolf und Wagenknecht bestehen.
Der Parteitag war von intensivem Interesse und von Spannungen geprägt. Wagenknecht, die Forderungen nach einer „Neuaufstellung des Landesvorstandes“ geäußert hatte, unterstützte Wirsing als Herausforderin. In einem Brief an die Mitglieder kritisierte sie Wolfs pragmatischen Kurs, der als Verwässerung des BSW-Profils angesehen wird. Diese Auseinandersetzung hat sich seit den Koalitionsverhandlungen mit CDU und SPD verstärkt.
Konflikte und Unterstützer
Die Spannungen zwischen Wolf und Wagenknecht sind kein neues Phänomen. Sie sind in direktem Zusammenhang mit der Regierungsbeteiligung der BSW in der Koalition und den darauffolgenden politischen Differenzen entstanden. Insbesondere wurden Differenzen bezüglich einer präzisen Positionierung zur Friedensfrage zwischen Erfurt und Berlin laut. Nach der Bundestagswahl, für deren negative Ergebnisse dem BSW in Thüringen eine Mitschuld zugeschrieben wird, hat sich das Verhältnis zwischen der Bundes- und der Landesspitze weiter verschärft.
Die Kritiker von Wolf, darunter auch einige Thüringer Parteimitglieder, verlangen eine klare Trennung zwischen Regierungs- und Parteiamt. Dies ist derzeit beim BSW nicht vorgeschrieben. Wolf hingegen argumentiert, dass ihre Amtsführung die Kontinuität in der Politik und die Vertretung von BSW-Positionen in der Regierung sichert.
Der Parteitag und seine Ergebnisse
Der Parteitag, der um 10:00 Uhr in Gera begann, folgte auf eine Reihe von kontroversen Diskussionen. Anke Wirsing trat als geringere Bekanntheit in der Öffentlichkeit in Erscheinung. Trotz der Unterstützung durch Wagenknecht hatte sie nicht genügend Stimmen, um die Führung zu übernehmen. Während Wolf betonte, dass es ihr nicht um persönliche Posten gehe, wurde auch über die Möglichkeit der Mitgliederaufnahme durch Landesverbände abgestimmt.
- Wolf erhielt 61 Stimmen.
- Wirsing erhielt 35 Stimmen.
Gernot Süßmuth, der für die Vorstandswahl antritt, möchte eine Doppelspitze mit Wolf bilden. Zudem kündigte Thüringens Co-Vorsitzender Steffen Schütz an, auf eine Kandidatur zu verzichten, um die Stabilität der BSW zu wahren und die Gespräche über die Herausforderungen innerhalb des Verbandes voranzutreiben. Schütz äußerte zudem seine Bedenken über die Einflussnahme des Bundesvorstandes und die Aufnahme von Mitgliedern ohne Zustimmung des Landesverbandes.
Die nach wie vor bestehenden Spannungen und die unterschiedlichen Perspektiven innerhalb der BSW zeichnen ein Bild, das sowohl von Herausforderungen als auch von Potentialen geprägt ist. Wie die Handlungsspielräume in der Zusammenarbeit mit den Koalitionspartnern CDU und SPD weiter gestaltet werden, bleibt abzuwarten. In jedem Fall ist die Entscheidung über die BSW-Spitze von zentraler Bedeutung für die Zukunft der Partei in Thüringen sowie für die politische Landschaft insgesamt.
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