Stromkrise in Europa: Deutschland bleibt stabil trotz Blackout-Gefahr!

Am 29. April 2025 berichtet der Netzbetreiber Amprion mit Sitz in Dortmund von einem massiven Stromausfall, der am Vortag Millionen Menschen in Spanien und Portugal betroffen hat. Der Vorfall ereignete sich jedoch ohne Auswirkungen auf die Stabilität des deutschen Stromnetzes. Amprion stellte fest, dass der Betrieb in Deutschland weiterhin im Normalbetrieb verlief, was auf eine robuste Infrastruktur und effektive Überwachungsmechanismen hinweist.

Die Überwachung der Netzfrequenz in Europa ist für die Stabilität des Stromnetzes entscheidend. Amprion informiert darüber, dass solche Blackouts selten sind und der letzte ähnliche Vorfall im vergangenen Jahr auf dem Balkan verzeichnet wurde. Diese Störungen im Stromnetz erfordern schnelles Handeln und präzises Eingreifen der Netzbetreiber, um ein großflächiges Versagen zu verhindern. So wurde etwa am 8. Januar dieses Jahres ein europäischer Blackout beinahe ausgelöst, nachdem die Netzfrequenz um 250 mHz abfiel. Diese Situation verdeutlicht die Fragilität des Stromsystems in Zeiten erhöhter Nachfrage und unvorhersehbarer Wetterbedingungen.

Stromversorgung und Netzstabilität in Deutschland

In Deutschland wurde kürzlich eine Rekordlast von 85 Gigawatt erreicht, wobei gleichzeitig 45 Gigawatt Windenergie zur Verfügung standen. Dies führte dazu, dass Deutschland in der Lage war, 15 Gigawatt Strom zu exportieren. Ein Teil dieses Stroms, 10 Gigawatt, wurde direkt weitergeleitet. Das bestehende Ungleichgewicht zwischen Überproduktion im Norden und Strommangel im Süden führt jedoch zu Herausforderungen. Netzbetreiber sehen sich gezwungen, spontane Maßnahmen wie Redispatch zu ergreifen, um den Strommangel im Süden auszugleichen.

Um diesen Herausforderungen effektiv zu begegnen, müssen kurzfristig 13 Gigawatt an Kraftwerken im Süden hochgefahren werden. Dazu zählen potenzielle Probleme bei der Kohleversorgung, die kurzfristige Lastabwürfe nach sich ziehen könnten. Das einheitliche Strompreissystem in Deutschland ist ein weiterer Hemmschuh, da es lokale Engpässe nicht berücksichtigt. Stresstests zeigen kritische Annahmen zur Verfügbarkeit von Kraftwerken im Süden auf und weisen auf die dringende Notwendigkeit hin, die Bereitschaft dieser Kraftwerke sowie die Brennstoffversorgung sicherzustellen.

Strategien zur zukünftigen Sicherstellung der Energieversorgung

Die Kernkraftwerke in Neckarwestheim und Isar könnten zur Sicherung der Stromversorgung am Netz bleiben, während der Ausbau des Leitungsnetzes, insbesondere des Nord-Süd-Links, vorangetrieben werden sollte. Um eine Krisenvorsorge im Süden zu garantieren, ist der Bau weiterer Gaskraftwerke geplant. Zudem kommen Umrüstungen einiger Gaskraftwerke auf Öl ins Spiel. Ein weiteres Element zur Stabilisierung der Versorgung sind Änderungen bei den Flexibilitätsanforderungen für Biogas, um die Stromproduktion zu erhöhen.

Zusätzlich wird die Idee untersucht, Deutschland in mehrere Strompreiszonen aufzuteilen, um regionale Preisanpassungen zu ermöglichen. Diese Umstrukturierungen könnten entscheidend sein, um den Herausforderungen einer verstärkten Nutzung von erneuerbaren Energien zu begegnen. Bei ausreichendem Angebot erneuerbarer Energien wird Kohle voraussichtlich weiter verdrängt.

Abschließend ist zu sagen, dass trotz der aktuellen Herausforderungen für die europäische Stromversorgung und der Bedenken hinsichtlich der Abhängigkeit von Strom aus dem Ausland, sehe Deutschland für die Jahre 2023 und 2024 keine Mangellage, sofern die notwendigen Maßnahmen umgesetzt werden. Echter Bedarf an Investitionen in die Infrastruktur ist jedoch unabdingbar, um auf künftige Herausforderungen vorbereitet zu sein.

Details
Quellen