Sicherheitswache in Lohmar: Millionenkosten für Schutz von Flüchtlingen!
In einer besorgniserregenden Entwicklung wurde in einer Flüchtlingsunterkunft in Kerpen ein junger Syrer ermordet. Dieses tragische Ereignis hat die Diskussion über die Sicherheitslage in Unterkünften für Geflüchtete in Nordrhein-Westfalen neu entfacht. Insbesondere die Kommunen im Rhein-Sieg-Kreis sehen sich mit erheblichen Herausforderungen konfrontiert, die oft auch finanzielle Belastungen mit sich bringen. Laut ksta.de wird die Situation durch die Geschichte der Sicherheitsvorfälle in der Region, wie etwa der tödlichen Attacke in Lohmar im Jahr 2020, verschärft.
Die Sicherheitsdienste, die zur Gewährleistung von Ruhe und Sicherheit in Flüchtlingsunterkünften eingesetzt werden, verursachen hohe Kosten für die Kommunen. Im Fall von Lohmar wird mit jährlichen Ausgaben von etwa 250.000 Euro gerechnet. In den nächsten vier Jahren könnten die Gesamtkosten auf rund eine Million Euro steigen. Die finanzielle Last wird durch die Tatsache verstärkt, dass nur ein Teil der Ausgaben für Geflüchtete durch das Land Nordrhein-Westfalen erstattet wird. Das Flüchtlingsaufnahmegesetz sieht eine Pauschale von etwa 1.000 Euro pro Person und Monat vor.
Steigende Anforderungen an Sicherheitsdienste
Die Anforderungen an Sicherheitsdienste in Unterkünften für Geflüchtete haben in den letzten Jahren zugenommen. Wie goldeneye-sicherheitsdienst.de berichtet, ist die professionelle Absicherung von Unterbringungseinrichtungen für Migranten aufgrund des anhaltenden Zustroms an Geflüchteten stark gewachsen. Konflikte, die aus unterschiedlichen Kulturen und Wertvorstellungen hervorgehen, erfordern von den Sicherheitskräften nicht nur Fingerspitzengefühl, sondern auch unterschiedliche Sprachkenntnisse.
Die Kosten für Sicherheitsdienste in Flüchtlingsunterkünften variieren je nach Anzahl der benötigten Kräfte und den Stunden, die sie im Einsatz sind. Typischerweise beginnen die Preise bei etwa 20 Euro pro Stunde und Einsatzkraft. Die Kommunen sind daher oft gezwungen, europaweit Ausschreibungen für Sicherheitsdienstleistungen durchzuführen, um die besten Angebote zu erhalten und die finanziellen Belastungen zu steuern.
Geplante Unterbringungseinrichtungen
Die Planung weiterer Unterkünfte sorgt für zusätzliche Diskussionen. Lohmar plant die Einrichtung einer Zentralen Unterbringungseinrichtung (ZUE), die bis zu 310 Menschen beherbergen soll. Dies wird vom Land NRW finanziert, um die Kommune zu entlasten. Ohne eine solche Einrichtung könnte Lohmar mit zusätzlichen Kosten von etwa vier Millionen Euro pro Jahr konfrontiert werden. Auch die Städte Neunkirchen-Seelscheid und Niederkassel haben neue Projekte zur Schaffung von Unterkünften in der Pipeline, wobei in Niederkassel ein Bürgerentscheid über eine neue ZUE bevorsteht.
Trotz der Bemühungen um Sicherheitskonzepte bleibt die Besorgnis über die Geflüchteten in der Region bestehen. Von den 52 Geduldeten in Lohmar sind 22 ausreisepflichtig, was die bereits angespannten Verhältnisse zusätzlich belastet. Abschiebungen liegen in der Hand des Rhein-Sieg-Kreises, und es gibt bislang keine Angaben über Intensivtätern oder psychisch auffälligen Personen unter den Geflüchteten.
Zusammenfassend ist die Sicherheitslage in den Flüchtlingsunterkünften im Rhein-Sieg-Kreis eine komplexe Herausforderung, die sowohl Sicherheitsfragen als auch finanzielle Belange umfangreich betrifft. Die ansässigen Kommunen sind gefordert, tragfähige Lösungen zu finden, um sowohl die Sicherheit der Bewohner als auch die Kosten im Griff zu behalten.
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