Duisburgs verfallene Siemens-Zentrale: Abriss statt Kita!

Die ehemalige Siemens-Zentrale in Duisburg-Hochfeld hat in den letzten Jahren einen bedauerlichen Verfall erlebt. Als „Lost Place“ bekannt, steht das Gebäude seit geraumer Zeit leer und ist ein Ärgernis für die Nachbarn. Diese beklagen den schlechten Zustand der Immobilie, die von zerschlagenen Fenstern und Graffiti gezeichnet ist. Die Stadt Duisburg, die einst Pläne für eine umfassende Nutzung des Gebäudes hatte, sah sich nun gezwungen, diese aufzugeben, wie derwesten.de berichtet.

Ursprünglich war vorgesehen, das Erdgeschoss und die erste Etage zu einer Kita umzugestalten, während die oberen Etagen als Büroflächen dienen sollten. Angrenzend sollte ein Spielplatz für die Kleinsten entstehen. Diese Pläne scheiterten jedoch an der Realität. Eine Machbarkeitsstudie zeigte auf, dass der Umbau deutlich zeitaufwendiger ist, als bislang gedacht. Die geschätzten Sanierungskosten lagen mit mindestens 23 Millionen Euro weit über den ursprünglich eingeplanten 700.000 Euro.

Abrisspläne und Neugestaltung

Angesichts der fehlenden Mieter für die alte Siemens-Verwaltung fiel schließlich die Entscheidung, das Gebäude abzureißen. Ziel der Stadt Duisburg ist es, auf der freiwerdenden Fläche ein kulturelles und sportliches Angebot zu schaffen, das rechtzeitig zur Internationalen Gartenausstellung (IGA) im Frühjahr 2027 zur Verfügung steht.

Im Kontext dieser Transformation steht auch ein internationaler, interdisziplinärer Realisierungswettbewerb, der an das RPW 2013 angelehnt ist. Der Wettbewerb zielt darauf ab, ein nachhaltiges freiraumplanerisches Konzept für den Zukunftsgarten „RheinPark und Anbindung“ im IGA-Veranstaltungsjahr zu entwickeln, wie duisburg.de beschreibt.

Wettbewerb und langfristige Ziele

Im Fokus steht der eintrittspflichtige Ausstellungsbereich im RheinPark-Gelände. Die Ergebnisse des Wettbewerbs sollen die weitere Entwicklung des Stadtteils vorantreiben und die Anbindung an den Rhein verbessern. Ein essentielles Element des Konzepts besteht aus baulich-investiven Maßnahmen, die langfristig bestehen bleiben und den Standort nachhaltig aufwerten. Zudem ist vorgesehen, temporäre Ausstellungsinhalte zu schaffen, die während der IGA 2027 zur Attraktivität des Standorts beitragen, aber nach der Veranstaltung größtenteils zurückgebaut werden.

Die Projektbausteine umfassen den RheinPark mit einem temporären Ausstellungsgebäude und einem Wasserturm, den Grünen Ring, den Bonifatiusplatz, den Kultushafen sowie diverse temporäre Mobilitätsmaßnahmen. Besondere Berücksichtigung finden dabei die Verknüpfungen zwischen bestehenden und neuen Strukturen sowie die ökologischen Rahmenbedingungen, die in einer ökologischen Voruntersuchung ermittelt wurden. Die Hauptziele sind die Einbindung vorhandener Highlights, die Wahrung der Sichtachsen zum Rhein und die Öffnung des Rheins nach Duisburg.

Insgesamt strebt die Stadt Duisburg die Schaffung einer nachhaltigen Grundstruktur mit hoher Aufenthalts- und Freizeitqualität an. Die Zukunft des Hochfeldes ist somit mit der Gestaltung und Entwicklung eines neuen kulturellen Zentrums verknüpft, das sowohl die Bürger als auch die Besucher der IGA ansprechen soll.

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