Frauenkämpfe im Ruhrgebiet: Rückblick auf eine kontroverse Doku
Am 10. März 2025 steht die Dokumentation „Frauen an der Ruhr“ erneut im Fokus, nachdem sie am 28. Dezember 1967 vom WDR ausgestrahlt wurde. Diese eindrucksvolle filmische Arbeit unter der Regie von Ernst-Ludwig Freisewinkel zeigt ein reales Bild des Lebens von Frauen im Ruhrgebiet. Die 48-minütige Dokumentation beleuchtet verschiedene Berufe von Frauen, darunter Kranführerin, Telefonseelsorgerin, Pastorin und Putzfrau. Unter den Protagonistinnen sind auch Ruth von der Manger, eine Binnenschifferin und Ehefrau des bekannten Tegtmeiers, sowie die Wahrsagerin Madame Tomasini zu finden. Diese Betrachtung des Lebens jenseits des romantisierten „Ruhrpott-Idylls“ sorgte für Kontroversen und Backlash.
Der WDR sah sich nach der Ausstrahlung mit Protesten konfrontiert. Politische Vertreter wie der nordrhein-westfälische CDU-Vorsitzende Josef Hermann Dufhues äußerten scharfe Kritik und bezeichneten die Darstellung als „heiratsschädigend für unsere Mädchen an der Ruhr“. Diese Negativwahrnehmung führte dazu, dass der Sender gezwungen war, sich zu rechtfertigen für das Bild, das er vermittelte. Es wird klar, dass die gezeigten Frauen nicht die „fröhlichen Teenager“ waren, sondern eher arbeitende, ältere oder verzweifelte Frauen der Region. Die Widersprüche in den Reaktionen zu der Dokumentation machen deutlich, wie tief das Thema der Sichtbarkeit von Frauen in der Gesellschaft verwurzelt ist.
Filmgespräch und Veranstaltung
Die Erinnerung an „Frauen an der Ruhr“ und die damit verbundenen Themen wird am 10. März durch eine Veranstaltung in Zusammenarbeit mit der VHS Duisburg und der Duisburger Filmwoche aufgegriffen. Nach der Projektion wird es ein Filmgespräch geben, das die Fragen und Diskussionen weiter vertiefen soll. Tickets für die Veranstaltung sind zu folgenden Preisen erhältlich:
Tag | Preis | Ermäßigt |
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Dienstag bis Donnerstag | 8,90 € | 7,50 € |
Freitag bis Sonntag | 9,90 € | 8,50 € |
Montag Kinotag | 7,00 € | – |
Abenteuer Kinderkino am Sonntag | 5,50 € | – |
Dienstag- und Mittwochnachmittag | 7,00 € | – |
Die Form der Dokumentation durch Freisewinkel, der teilweise mit versteckter Kamera arbeitete, war in den 1960er Jahren rechtlich zulässig. Heutzutage ist das Einholen einer schriftlichen Einverständniserklärung für derartige Aufnahmen vorgeschrieben, um die Persönlichkeitsrechte der abgebildeten Personen zu wahren. Diese Rahmenbedingungen verdeutlichen sowohl den Wandel der Filmtechnik als auch das gestiegene Bewusstsein für persönliche Rechte in der heutigen Zeit.
„Frauen an der Ruhr“ ist mehr als nur ein Dokumentarfilm; es ist ein Stück Zeitgeschichte, das den Kampf von Frauen um Sichtbarkeit und Anerkennung thematisiert. Der eindringliche und lebensnahe Stil von Freisewinkel hat die Dokumentation bis heute relevant gemacht, was durch die anhaltende Diskussion um ihre Inhalte unter Beweis gestellt wird. Weitere Informationen über den Film und seine Hintergründe finden sich in den Berichten von DuisburgLive und Fernsehserien.de.
Die Reflexion der Vergangenheit ist wichtig, gerade im Hinblick auf Frauenrollen und deren gesellschaftliche Wahrnehmung, nicht nur im Ruhrgebiet, sondern auch darüber hinaus. Die Dokumentation und die damit verbundenen Gespräche bieten einen wertvollen Raum für diesen Austausch, der auch heute noch für viele Frauen von Bedeutung ist.
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