Feldhasen in NRW: Ein Überlebenskampf zwischen Jagd und Landwirtschaft!

Im Kreis Euskirchen hat sich die Population des Feldhasen (Lepus europaeus) in den letzten Jahren erfreulicherweise stabilisiert, nachdem die Art in der Vergangenheit vom Aussterben bedroht war. Wie ksta.de berichtet, leben derzeit im Durchschnitt 29 Hasen pro Quadratkilometer, was über dem bundesweiten Durchschnitt von 19 Hasen liegt. Der Zuwachs in Nordrhein-Westfalen beträgt 15,2 Prozent, was deutlich über dem bundesdeutschen Durchschnitt von 8 Prozent liegt.

Feldhasen benötigen eine strukturreiche Landschaft mit vielen Rückzugsräumen und sind vor allem in offenen Landschaften wie Wiesen, Feldern und Hecken verbreitet. Diese Lebensräume, die oft durch landwirtschaftliche Aktivitäten geprägt sind, bieten sowohl Nahrung als auch Schutz. Die Hasen sind pflanzenfressend und benötigen eine Vielzahl von Pflanzen wie Gräser, Kräuter und Rinde. Ihre Fortpflanzung erfordert Rückzugsmöglichkeiten; deshalb nutzen sie flache Mulden im Gras und bauen keine Nester.

Einfluss der Landwirtschaft und Raubtiere

Die intensive Landwirtschaft hat einen erheblichen Einfluss auf die Lebensräume der Feldhasen. In der Vergangenheit sorgten Insektizide und Pflanzenschutzmittel für massive Rückgänge der Populationen. Die Verwendung größerer Maschinen in der Landwirtschaft kann zudem die Sicherheit der Hasen gefährden. In NRW gibt es jedoch mittlerweile Zuschüsse für Brachflächen und Randstreifen, die nicht bewirtschaftet werden.

Ein wichtiger Aspekt beim Schutz des Feldhasens ist die Jagd auf Prädatoren wie Füchse, Marder und Rabenkrähen. Während die Fuchsbejagung als wichtig erachtet wird, ist ihr Effekt begrenzt, da neue Füchse schnell nachrücken. Dagegen wird eine intensive Raubwildbejagung als vorteilhaft für den Feldhasen genannt. Auch wenn die Population stabil ist, stellt der Straßenverkehr eine ernsthafte Gefahr dar, ebenso wie Krankheiten wie Myxomatose, die zunehmend zur Bedrohung beitragen.

Klimawandel und zukünftige Herausforderungen

Zusätzlich zu den oben genannten Bedrohungen sorgt der Klimawandel für extreme Wetterbedingungen, die die Lebensräume der Feldhasen negativ beeinflussen. Diese Faktoren nehmen den Feldhasen die Lebensräume, die er für seine Fortpflanzung und Nahrungsaufnahme benötigt. Daher sind Schutzmaßnahmen wie die Förderung nachhaltiger Landwirtschaft und die Schaffung von Schutzgebieten unerlässlich.

Feldhasen sind dämmerungs- und nachtaktiv, was ihnen hilft, Raubtieren zu entkommen. Sie können Geschwindigkeiten von bis zu 70 km/h erreichen, um sich vor Fressfeinden zu schützen. Diese faszinierenden Tiere sind nicht nur für die Natur von Bedeutung, sondern auch ein Indikator für gesunde Ökosysteme. Daher ist es wichtig, dass die Bevölkerung ein Bewusstsein für den Schutz des Feldhasens und seiner Lebensräume entwickelt.

Zusammenfassend wird deutlich, dass der Feldhase unter verschiedenen Bedrohungen leidet, die viele Ursachen haben. Der Schutz dieser Art erfordert koordinierte Anstrengungen zwischen Naturschutz und Landwirtschaft. Positive Beispiele zeigen, dass durch gezielte Maßnahmen Populationen stabilisiert oder erhöht werden können, während der Status des Feldhasen auf der Roten Liste der IUCN verdeutlicht, dass er in vielen Regionen nach wie vor gefährdet ist. Künftige Maßnahmen müssen sowohl Bildung als auch wissenschaftlich fundierte Strategien umfassen, um das Überleben des Feldhasen zu sichern. Das Ziel ist klar: Das Aussterben der Feldhasen in Deutschland zu verhindern und ihre Populationen nachhaltig zu fördern, um die Biodiversität in der Kulturlandschaft zu bewahren.

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