Risiko Gebärmutterhalskrebs: Warum jede Frau informiert sein sollte!

Am 29. April 2025 fand im Marien Hospital Herne eine informierende Veranstaltung über Gebärmutterhalskrebs statt. Das Team der zertifizierten Dysplasie-Einheit der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe richtete sich an interessierte und betroffene Frauen. Im Fokus der Veranstaltung standen wichtige Informationen über das Risiko und die Prävention dieser Erkrankung.

Mit steigendem Lebensalter erhöht sich das Risiko, an Gebärmutterhalskrebs zu erkranken. Die Krankheit und deren Vorstufen, bekannt als Dysplasie, entstehen im unteren Bereich der Gebärmutter, der Zervix. Der Hauptauslöser für Gebärmutterhalskrebs ist die Infektion mit Humanen Papillomviren (HPV). Diese Infektionen sind besonders häufig, und ein Schwerpunkt der Veranstaltung war die Aufklärung über die HPV-Impfung.

Schutz durch Impfung

Die HPV-Impfung bietet einen Schutz von bis zu 90 Prozent vor Zervixkarzinomen, was sie zu einer wesentlichen Maßnahme in der Prävention macht. Experten empfehlen, die Impfung idealerweise vor dem ersten Geschlechtsverkehr durchzuführen, um die Bildung von Krebsvorstufen zu verhindern. Allerdings ist es wichtig zu betonen, dass auch Erwachsene von der Impfung profitieren können, da das Risiko einer HPV-Infektion mit dem Alter nicht verschwindet.

Die Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe des Marien Hospital Herne ist von der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG) als Dysplasie-Einheit zertifiziert und spezialisiert auf die Behandlung von Vorstufen von Gebärmutterhalskrebs. Dies ermöglicht den betroffenen Frauen eine umfassende Betreuung und Unterstützung.

Risikofaktoren für Gebärmutterhalskrebs

Zusätzlich zur HPV-Infektion gibt es eine Reihe von weiteren Risikofaktoren, die das Erkrankungsrisiko erhöhen können. Rauchen ist einer der bedeutendsten Risikofaktoren, da es das Risiko für Gebärmutterhalskrebs unabhängig von einer HPV-Infektion erhöht. Krebserregende Abbauprodukte von Tabakrauch sind in der Schleimhaut des Gebärmutterhalses nachweisbar und HPV-Infektionen bleiben bei Raucherinnen länger bestehen als bei Nichtraucherinnen.

Ein weiterer Risikofaktor ist die Einnahme einer Östrogen-Gestagen-Kombination, oft als Pille bezeichnet. Frauen, die diese Pille länger als fünf Jahre einnehmen, haben ein erhöhtes Risiko für Gebärmutterhalskrebs, insbesondere wenn sie mit einem Hochrisiko-HPV-Typ infiziert sind. Nach dem Absetzen der Pille sinkt das Risiko, und nach zehn Jahren gibt es keinen signifikanten Unterschied mehr zu Frauen, die nie die Pille genommen haben.

Auch Frauen, die schwanger waren und chronisch mit Hochrisiko-HPV infiziert sind, haben ein erhöhtes Risiko, das mit jeder Geburt steigt. Unbekannte Faktoren, darunter hormonelle oder immunologische Veränderungen während der Schwangerschaft, könnten hierbei eine Rolle spielen. Bei Frauen mit einem stark eingeschränkten Immunsystem, wie etwa bei HIV-Infizierten oder nach Organtransplantationen, ist das Risiko für Zervixkarzinome ebenfalls erhöht.

Hinweise deuten darauf hin, dass andere sexuell übertragbare Infektionen, wie Chlamydien, Herpes simplex und Gonokokken, zur Krebsentstehung beitragen können, insbesondere wenn auch eine Hochrisiko-HPV-Infektion vorliegt. Es wird vermutet, dass langandauernde Entzündungen der Gebärmutterhalsschleimhaut für die Erkrankung verantwortlich sein können. Erbliche Faktoren spielen eine untergeordnete Rolle, können jedoch die Wahrscheinlichkeit zu erkranken geringfügig beeinflussen.

Die Veranstaltung im Marien Hospital Herne verdeutlichte somit eindrücklich die Bedeutung der HPV-Impfung sowie das Verständnis der Risikofaktoren für Gebärmutterhalskrebs. Eine umfassende Aufklärung kann einen entscheidenden Beitrag zur Gesundheit von Frauen leisten.

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