Neues Alterskennzeichen für digitale Spiele: Ein Meilenstein im Jugendschutz!

Die digitale Spielwelt wird in Deutschland ab dem 1. April 2025 einen bedeutenden Schritt in Richtung eines stärkeren Jugendschutzes erleben. Das Ministerium für Kinder, Jugend, Familie, Gleichstellung, Flucht und Integration (MKJFGFI) hat ein automatisiertes System zur Alterskennzeichnung digitaler Spiele eingeführt. Dieses System basiert auf den Standards der International Age Rating Coalition (IARC) und wird bundesweit anerkannt. Damit wird es für Anbieter von digitalen Inhalten möglich, die Anforderungen an den Jugendschutz effizient zu erfüllen. Land NRW berichtet, dass die Anerkennung auf einem Beschluss der Arbeitsgemeinschaft der Obersten Landesjugend- und Familienbehörden (AGJF) aus dem März 2023 beruht.

Die Neuerungen werden vor allem für Anbieter von Online- und digitalen Spielen wichtig, da die USK (Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle) sicherstellt, dass alle Spiele, die an Minderjährige verkauft oder öffentlich gezeigt werden, ein gültiges Alterskennzeichen tragen müssen. Zudem gilt seit der Novellierung des Jugendschutzgesetzes die Pflicht zur Alterskennzeichnung auch für Online-Spieleplattformen. Kinder- und Jugendministerin Josefine Paul hebt die Bedeutung des Jugendschutzes im digitalen Raum hervor, während Elisabeth Secker, Geschäftsführerin der USK, die Anerkennung des IARC-Systems als einen entscheidenden Fortschritt für die Rechtssicherheit von Online-Plattformen bezeichnet.

Erweiterung der USK-Leitkriterien

Im Hinblick auf die Sicherheit von Spielern gibt es auch Weiterentwicklungen bei den USK-Leitkriterien. Am 13. Dezember 2024 hat der USK-Beirat beschlossen, die Leitkriterien für die jugendschutzrechtliche Prüfung digitaler Spiele zu erweitern. Dies geschieht aufgrund neuer Erkenntnisse aus der Spruchpraxis, die zwei Jahre Rückblick und Erfahrungen in Bezug auf Risiken durch Chats, Lootboxen und Kauffunktionen berücksichtigt. USK berichtet, dass seit Januar 2023 bereits Nutzungsrisiken in die Altersfreigabe einfließen und etwa ein Drittel der geprüften Spiele mit entsprechenden Risiken höhere Altersstufen erhalten.

Elisabeth Secker betont die positive Wirkung der aktualisierten Leitkriterien auf die Alterskennzeichnung. Die USK wird international als fortschrittlich im Bereich Jugendschutz bei digitalen Spielen angesehen. Die kontinuierliche Evaluation und Anpassung der Leitkriterien erfolgt alle zwei Jahre durch einen Beirat, der aus 15 Mitgliedern besteht, darunter Medienpädagogen, Vertreter von Jugendorganisationen und Jugendschutzsachverständigen. Diese Arbeitsweise stellt sicher, dass die USK auf Veränderungen und neue Herausforderungen im digitalen Spielesektor reagiert.

Familienfreundliche und sichere Spielumgebung

Das neue Altersbewertungssystem, welches IARC entspricht, soll den Eltern und pädagogischen Fachkräften eine zuverlässige Orientierung bieten. Anbieter von digitalen Spielen sind verpflichtet, einen Online-Fragebogen auszufüllen, der wichtige Informationen zu jugendschutzrelevanten Inhalten und potenziellen Nutzungsrisiken erhebt. USK führt aus, dass durch die Erweiterung der Kriterien auch neue Hinweise für Eltern und Fachkräfte eingeführt wurden, darunter Warnungen vor „Druck zum Vielspielen“ und „Erhöhte Kaufanreize“.

Die Maßnahmen, die im Rahmen dieser Reformen ergriffen werden, zielen darauf ab, eine familienfreundliche und sichere Spielumgebung zu schaffen, die sowohl Kinder als auch Eltern schützt. Die USK bleibt somit eine maßgebliche Institution, die sich nicht nur um die Altersklassifizierung kümmert, sondern auch aktiv zur Medienbildung beiträgt und Elternratgeber sowie andere Unterstützungsangebote bietet.

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