Peek & Cloppenburg rettet Sinn: 34 Filialen bleiben geschlossen!

Am 30. April 2025 konnte die Modebranche einen Lichtblick verzeichnen. Peek & Cloppenburg (P&C) hat die Übernahme von Sinn offiziell geplant und dafür die Genehmigung des Bundeskartellamtes erhalten. Diese Entscheidung kommt zu einem kritischen Zeitpunkt, da die insolvente Modekette in den letzten Jahren mehrfach Insolvenz anmelden musste. Der Einfluss der Übernahme wird weitreichende Folgen haben, besonders für die 34 Filialstandorte, die P&C unter der Leitung von Isabella Göbel weiterhin erhalten möchte.

Die Gläubiger der insolventen Sinn-Kette haben beschlossen, dass Göbel an der Spitze des Unternehmens bleibt, um das Sanierungsvorhaben voranzutreiben. Dies ist entscheidend für die Zukunft des Modehauses, das bereits viermal Insolvenz anmeldete und auf der Suche nach nachhaltigen Lösungen war. In der Vergangenheit wurden verschiedene Maßnahmen zur Rettung ergriffen, jedoch bleiben Zweifel an der wirtschaftlichen Stabilität der Marke bestehen.

Zukunft der Filialen und Mitarbeiter

Für die 1500 Beschäftigten von Sinn gibt es derzeit Entwarnung: Es sind keine Entlassungen geplant. Besonders für die Filiale an der Hindenburgstraße in Mönchengladbach, die vorerst weiterhin bestehen bleibt, könnte dies eine positive Nachricht sein. Das Umfeld dieser Filiale ist jedoch herausfordernd, da die Hindenburgstraße unter einem zunehmenden Leerstand leidet.

Der Fokus liegt nun auf der Implementierung des Sanierungsplans unter der Leitung von Isabella Göbel. Es gilt, die Attraktivität der Marke zu steigern und die bisherigen Probleme, die zu finanziellen Schwierigkeiten führten, nachhaltig zu beheben.

Peek & Cloppenburgs Sanierungsstrategie

Peek & Cloppenburg hatte seinerseits im März 2023 Insolvenz in Eigenverwaltung angemeldet. Geschäftsführer Thomas Freude kündigte an, dass es in einigen der 69 Standorte zu einer Verkleinerung der Verkaufsflächen kommen wird. In einem innovativen Ansatz plant das Unternehmen, „Mixed-Use-Konzepte“ zu integrieren, wobei Hotels oder Büros mit den Verkaufsflächen kombiniert werden sollen. Der Austausch mit Vermietern ist bereits im Gange, um diese Pläne umzusetzen.

Ein zentraler Punkt von Freudes Strategie ist die Neuausrichtung des Online-Geschäfts, das aktuell 10 % des Gesamtumsatzes ausmacht. Freude betont jedoch, dass eine Erhöhung auf mehr als 15 % nicht angestrebt wird. Das defizitäre Online-Geschäft trägt maßgeblich zur finanziellen Schieflage bei. Zudem wird sich P&C von pauschalen Rabatten verabschieden und stattdessen nur gezielte Nachlässe am Ende der Saison anbieten, um die Erlöse in bestehenden Filialen zu steigern.

Währenddessen bleibt die Frage der wirtschaftlichen Zukunft von Sinn und der gesamten Modebranche relevant. Die kommenden Entscheidungen, insbesondere in Bezug auf die Sanierung, werden entscheidend sein. Der Erfolg dieser Maßnahmen könnte nicht nur Sinn, sondern auch das gesamte Einzelhandelsumfeld nachhaltig beeinflussen.

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