Kirchenaustritte steigen: Forderungen nach Trennung von Kirche und Staat!

Am 21. April 2025 hat ein ehemaliges Mitglied der katholischen Kirche seinen Austritt aus der Glaubensgemeinschaft bekannt gegeben. Der Austritt wurde nicht in erster Linie aus Glaubensgründen vollzogen, sondern primarily aus finanziellen Erwägungen. Der Autor kritisiert die Kirchensteuer und die finanzielle Unterstützung der Kirche, da er sich weigert, Priestern beizustehen, die des sexuellen Missbrauchs verdächtigt werden. Diese Entscheidung reflektiert einen breiteren Trend, der in Deutschland zunehmende Zustimmung erhält, insbesondere im Angesicht skandalöser Vorfälle innerhalb der Kirche.

Dieser Austritt erfolgt zu einem Zeitpunkt, an dem die katholische Kirche in Deutschland laut Berichten der Saarbrücker Zeitung zwar Fortschritte bei der Aufarbeitung von Missbrauchsfällen gemacht hat, jedoch noch erhebliche Lücken in der moralischen Haltung und Transparenz bestehen. Die Kritik an der unzureichenden Reaktion der Kirche auf Missbrauchsfälle wird durch aktuelle Entwicklungen wie die Forderungen von Franziska Brandmann, der Chefin der Jungen Liberalen, untermauert. Sie betont die Notwendigkeit einer umfassenden Aufklärung und Transparenz innerhalb der Institution.

Finanzielle Aspekte der Kirchensteuer

Ein zentraler Punkt der Kritik des ehemaligen Kirchenmitglieds ist die Kirchensteuer, die von staatlichen Stellen eingezogen wird. Der Autor argumentiert, dass nur ein geringer Teil dieser Mittel in karitative Einrichtungen gelangt, während die Finanzierung von Krankenhäusern und sozialen Dienstleistungen hauptsächlich über Krankenkassen, Kommunen und den Staat erfolgt. Zudem drängt der Autor auf eine klare Trennung von Kirche und Staat. Ähnliche Ansichten werden von Zeit geteilt, die die Vorstellung unterstützen, dass Kirchen eigenständiger agieren und ihre Einnahmen selbst verwalten sollten.

Zahlen aus der Finanzstatistik der Kirchen in Deutschland zeigen die Abhängigkeit der Kirche von der Kirchensteuer. Diese macht fast die Hälfte der Einnahmen aus, und die aktuelle Tendenz eines Mitgliederschwundes wird als bedrohlich für die zukünftige Finanzlage der Kirchen betrachtet. Im Jahr 2014 betrugen die Einnahmen der evangelischen Kirche knapp 12,3 Milliarden Euro, wobei 43,1 % davon aus Kirchensteuern stammten. Während die Ausgaben in kirchliche Arbeitsfelder flossen, sind die Einnahmen aus Spenden und Staatsleistungen vernachlässigbar und immer weiter rückläufig, was die Notwendigkeit einer Neugestaltung der Finanzierung verdeutlicht. Wegen dieser finanziellen Abhängigkeit davon, dass Mitglieder die Kirchensteuer zahlen, ist die Institution herausgefordert, ihre Verankerung in der Gesellschaft zu überdenken.

Veränderungen und Herausforderungen innerhalb der Kirche

Die katholische Kirche hat in den letzten Jahren einige Reformbeschlüsse gefasst, wie die im November 2022 beschlossene Regelung, dass intime Privatangelegenheiten kein Kündigungsgrund mehr sein müssen. Dennoch bleibt die Wahrnehmung, dass der Status quo nicht ausreicht. Brandmann hat die Ampel-Regierung aufgefordert, die notwendige Trennung von Kirche und Staat voranzutreiben und die Abhängigkeit der Kirchen von staatlichen Leistungen, die aus der napoleonischen Ära stammen, zu beenden. Ein Gutachten zu sexuellem Missbrauch im Erzbistum München und Freising stellt 235 mutmaßliche Täter und mindestens 497 Betroffene in den Fokus und belegt erheblichen Handlungsbedarf.

Die Situation verdeutlicht, dass sich viele Deutsche zunehmend mit der Idee des Kirchenaustritts auseinandersetzen. Der Druck auf die Kirchen wächst, sowohl in finanzieller Hinsicht als auch in Bezug auf ihre gesellschaftliche Akzeptanz. Der Autor hofft, dass die steigenden Austrittszahlen zu einem Umdenken innerhalb der Kirche führen und dass eine gerechtere Trennung von Kirche und Staat ermöglicht wird, um den wachsenden gesellschaftlichen Ansprüchen gerecht zu werden.

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