Schwimmende Puppen in Kandel: Feuerwehr sorgt für Überraschung zur Hexennacht!

Am 1. Mai 2025 sorgte die Feuerwehr Kandel für Heiterkeit in der Nacht der Hexennacht. Unter der Leitung von Alexander Dietz wurde im Schwanenweiher ein Boot mit Puppen entdeckt. Eine Puppe stellte Dietz selbst als Wehrleiter der Feuerwehr dar, während eine weitere Puppe den Wehrleiter der Feuerwehr Wörth, Jürgen Stephany, symbolisierte. Über den Puppen schwebte eine Sprechblase mit einem gereimten Text, der die Zusammenarbeit der Feuerwehren lobte. Dieser humorvolle Streich spielte auf die Hochwasserlage des Vorjahres an, als die Feuerwehr Kandel die Wörther Feuerwehr unterstützte, indem sie Material und Sandsäcke zur Verfügung stellte.

Der Streich kam nicht von ungefähr, denn im Vorjahr hatte die Wörther Feuerwehr bereits einen Scherz in Richtung Kandel geplant, der jedoch von Kandel übertroffen wurde. Dietz äußerte sich positiv über den kreativen Beitrag und betonte die gute Zusammenarbeit zwischen den beiden Feuerwehren.

Unwetter und Hochwasser in der Verbandsgemeinde Kandel

Die Heiterkeit der Hexennacht wurde jedoch öfters von ernsten Herausforderungen überschattet. Am Freitag vor dem 1. Mai kam es in der Verbandsgemeinde Kandel zu heftigem Gewitter und Starkregen, die einen Großeinsatz der Feuerwehren erforderlich machten. Wie Die Rheinpfalz berichtet, waren insbesondere die Gemeinden Freckenfeld, Minfeld und Winden betroffen. Die B427 zwischen Winden und Minfeld musste gesperrt werden, da die Kanalisation die anfallenden Wassermassen nicht bewältigen konnte.

Aufgrund der Überflutungen mussten zahlreiche Einsätze abgeschlossen werden. Ab 18:30 Uhr gingen erste Notrufe aus Freckenfeld ein, wo die Straßen überflutet waren. In Winden fielen in nur 1,5 Stunden etwa 85 Liter Regen pro Quadratmeter, während in Germersheim lediglich rund 20 Liter fielen. In einigen Gebieten stieg der Wasserstand auf mehr als einen Meter. Ein Bewohner aus Minfeld berichtete sogar von 20 cm Wasser im Keller und benötigte die Hilfe seiner Nachbarn und Familie, um das Wasser abzupumpen.

Klimaveränderungen und ihre Folgen

Solche Extremwetterereignisse sind Teil eines besorgniserregenden Trends. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hat in Bezug auf den Klimawandel festgestellt, dass die Zahl und Intensität von Starkregenereignissen zunehmen könnten. Tobias Fuchs, DWD-Vorstand für Klima und Umwelt, wies auf die Bedeutung dieser Veränderungen für den Bevölkerungsschutz und die Stadtplanung hin. Eine Analyse der Niederschlagsdaten von 2001 bis 2020, die im Rahmen des Projekts KlamEx durchgeführt wurde, zeigte, dass extreme Starkregenereignisse aufgrund steigender Temperaturen häufiger und intensiver werden könnten.

In der Topografie von Winden beispielsweise führt die Ansiedlung in Senken und die hohe Versiegelung der Flächen dazu, dass Oberflächenwasser ungehindert auf Wohngebiete zuläuft. Es wird an einem Starkregenkonzept gearbeitet, um den Schutz gegen solche Wetterereignisse zu verbessern. Die negative Erfahrung aus der Vergangenheit, als ähnliche Szenen vor acht Jahren beobachtet wurden, macht deutlich, dass dringender Handlungsbedarf besteht.

Die Koordination der Einsätze wurde von den Einsatzleitern gelobt, die die Zusammenarbeit von sieben Feuerwehren an über 30 Einsatzstellen mit 21 Fahrzeugen und 85 Wehrangehörigen bis 2:30 Uhr attestierten. Ob und in welchem Ausmaß Schäden durch das Unwetter entstanden sind, steht jedoch noch nicht fest.

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