Dialog für den Frieden: Bischof Kohlgraf ruft zur Zusammenarbeit auf

Am 8. Mai 2025 findet ein ökumenisches Friedensgebet in Offenbach-St. Paul statt, an dem auch Bischof Kohlgraf teilnimmt. Er betont in seiner Predigt die essentielle Notwendigkeit eines Dialogs zwischen Männern und Frauen, um Frieden zu erreichen. Kohlgraf beschreibt Frieden als eine kontinuierliche Aufgabe, die auf der Grundlage von Gemeinwohl und Rechtsachtung fußt. Dabei hebt er die Bedeutung des gegenseitigen Zuhörens hervor, um Wertschätzung und Verständnis zu fördern.

Kohlgraf formuliert klar, dass der Friedensprozess Zeit und Geduld benötigt, um Wahrheit und Gerechtigkeit zu suchen. Er warnt eindringlich, dass Menschenverachtung, Antisemitismus und Gewalt keinen Platz in einer friedlichen Gesellschaft haben sollten. In Bezug auf die gegenwärtigen Weltverhältnisse äußert er, dass die messianischen Hoffnungen leider nicht erfüllt sind, sondern stattdessen Aufrüstung und Bedrohungen zunehmen.

Politische und gesellschaftliche Kontexte

Während des Gebets erzählt Kohlgraf von der Hoffnung zweier zwölfjähriger Bolivianer, die trotz schwieriger Bedingungen fest an eine bessere Zukunft glauben. Seine beeindruckenden Worte erinnern daran, dass biblische Visionen Menschen verändern und damit zu einer friedlicheren Welt führen können. An dem Friedensgebet nahmen auch viele andere Geistliche und Mitglieder unterschiedlicher Organisationen teil, was den gemeinschaftlichen Charakter der Veranstaltung unterstreicht.

Die musikalische Gestaltung wird durch den Jugendchor „Listen up!“ und Olaf Joksch-Weinandy bereichert. In einem weiteren bedeutenden Schritt wurde im Vatikan die Wahl von Papst Leo XIV. bekanntgegeben, was die Aufmerksamkeit vieler Teilnehmer auf sich zieht. Im Anschluss an das Gebet steht Kohlgraf den Medien für Interviews bezüglich des neuen Papstes zur Verfügung.

Friedensarbeit und Herausforderungen

Papst Franziskus selbst hat in einer kürzlich gehaltenen Ansprache bei dem französischen Verband „Amitié Judéo-Chrétienne de France“ die Fortschritte im christlich-jüdischen Dialog gewürdigt. Er hebt die Bedeutung des gemeinsamen Weges hervor und dankt Gott für diese Annäherung. Gleichzeitig schenkt er einem besorgniserregenden Phänomen Beachtung: dem Wiederauftauchen des Antisemitismus, insbesondere in Europa. Über 50% der französischen Juden äußern Bedenken hinsichtlich antisemitischer Belästigungen oder Gewalt.

Franziskus ermutigt zur Fortsetzung des Dialogs, der Geschwisterlichkeit und gemeinsamer Initiativen, um den Herausforderungen der gegenwärtigen Zeit zu begegnen. Die Arbeit des jüdisch-christlichen Freundschaftsverbands wird von ihm als unverzichtbar gewürdigt. Dieser Verband wurde nach dem Zweiten Weltkrieg gegründet und hat sich der Förderung des Verständnisses und Respekts zwischen Juden und Christen verschrieben.

Die Gründung der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit in Berlin (GCJZ) am 24. November 1949 zeigt das langfristige Engagement gegen Antisemitismus und für eine respektvolle Zusammenarbeit, die auf Lehren der Geschichte basiert. Diese Lehren beinhalten Mut, Zivilcourage und Toleranz – Werte, die heute mehr denn je von Bedeutung sind, um in einer toleranten, freien und demokratischen Gesellschaft zu leben.

Das Bistum Mainz plant darüber hinaus weitere Veranstaltungen, die den 80. Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkriegs gedenken werden. In diesem Kontext ist es umso wichtiger, dass der Dialog international fortgeführt wird und die Gesellschaften nicht nur in Deutschland, sondern auch in anderen Teilen Europas sich aktiv für gegenseitige Achtung und Verständnis einsetzen.

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