Fastnacht im Frauenrausch: Eroberung der Bütt durch starke Rednerinnen!
Die Mainzer Fastnacht erlebt einen bemerkenswerten Wandel: Immer mehr Frauen erobern die Bütt, und die Veranstalter setzen sich aktiv für eine stärkere Einbindung von Frauen in die traditionsreiche Veranstaltung ein. Ein eindrucksvolles Beispiel dafür ist die Fastnachtssitzung „GCVrau“, die vollständig von Frauen gestaltet wird und am Samstag, den 18. Januar, um 19:33 Uhr im Alten Postlager in der Nähe des Mainzer Hauptbahnhofs stattfindet. Ziel dieser Initiative ist es, mehr Frauen auf die Bühnen zu bringen und ihnen die Möglichkeit zu geben, sich kreativ auszudrücken.
Besonders auffällig ist, dass unglaubliche Talente in der Bütt auftreten. Annegret Kramp-Karrenbauer feierte ihr Comeback als „Putzfrau Gretel“ und sorgte für viel Aufsehen. Allegra Bob, 27 Jahre alt, beeindruckte mit einer Büttenrede, die sie von der Chefin eines örtlichen Hähnchengrills inspirierte. „Das Publikum soll zeigen, dass wir auch Frauenpower haben können“, sagte sie, nachdem sie ihre Rede mit einem Stimmungslied untermalt hatte. Laut Rheinpfalz berichtet Michael Bonewitz, Sprecher des Mainzer Carneval-Vereins, von einer hohen Anzahl an Büttenrednerinnen in der aktuellen Kampagne, was auf einen positiven Trend hinweist.
Frauen in Führungspositionen
Die Entwicklungen in der Fastnacht sind nicht nur auf die Büttenrednerinnen beschränkt, sondern auch auf Führungspositionen. Christina Grom, die neue Chefin des Protokolls beim Gonsenheimer Carneval Verein 1892 (GCV), tritt in die Fußstapfen ihres Vaters und sieht den Rollenwechsel als wichtiges Signal für Frauen in der Fastnacht. GCV-Präsident Martin Krawietz bezeichnet das Format „GCVrau“ als großen Erfolg und plant dessen Fortführung.
Darüber hinaus hat Sylvia Planitzer, die erste Frau im Vorstand des Mainzer Carneval-Vereins (MCV), Fortschritte in der Inklusion von Frauen innerhalb der Gremien hervorgehoben. So wurde ein gemischtes Komitee bei der Funzelsitzung gebildet, was einen weiteren positiven Schritt darstellt. Die Veranstalter bemühen sich aktiv darum, die Barrieren abzubauen, die Frauen möglicherweise daran hindern, sich in der Bütt zu zeigen.
Herausforderungen und Möglichkeiten
Trotz des Fortschritts gibt es jedoch noch Hürden, die überwunden werden müssen. Melanie Brüschke von den Möhnen Dieblich nennt hohe Anforderungen und ein mangelndes Angebot an Trainingsmöglichkeiten als Hindernisse für Frauen in der Bütt. Zudem erklärt Planitzer, dass Frauen oft anders feiern und weniger Interesse an der Bütt haben. Diese Aspekte müssen gründlich untersucht werden, damit die Fastnacht weiterhin eine Plattform für Gleichstellung und kreativen Ausdruck bieten kann.
Allegra Bob hat von klein auf Büttenreden gehalten und möchte mit ihrem Engagement ein Vorbild für andere Frauen in der Fastnacht sein. Ein herzlicher Aufruf an alle, die diese Tradition mitgestalten wollen, geht an das Publikum von „GCVrau“: Es sind alle Geschlechter willkommen. Diese Veranstaltungen sind ein entscheidender Schritt in die richtige Richtung, wo Frauen nicht nur Zuschauerinnen, sondern aktive Akteurinnen und Gestalterinnen der Mainzer Fastnacht sind, wie Mainzer Fastnacht unterstreicht.
Abschließend bleibt festzuhalten, dass die Mainzer Fastnacht spürbare Fortschritte macht. Dank neuer Formate und einer engagierten Gemeinschaft zeigt sich, dass Frauen in der Fastnacht die Bühne erobern – was nicht nur für die Veranstaltung selbst, sondern auch für die Gesellschaft insgesamt ein positives Zeichen darstellt.
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