Gemeinsam gegen Einsamkeit: Gießener Aktion serviert Wärme und Suppe!
Die Aktion „Supp’ un’ schwätze“ in Gießen geht in ihre vierte Runde und hat sich als bedeutsame Initiative zur Bekämpfung von Einsamkeit etabliert. Ziel der Veranstaltung ist es, Menschen zusammenzubringen und ein Zeichen gegen die soziale Isolation zu setzen, die besonders durch die Corona-Pandemie verstärkt wurde. Diese Form der Einsamkeit gilt als große Volkskrankheit in Deutschland. [giessener-anzeiger.de] berichtet, dass die Projektpartner der Aktion, darunter die Gesamtkirchengemeinde Gießen-Nord, der Nordstadtverein, die Werkstattkirche, die Lugredu-Stiftung, die Stadt Gießen und die Aliceschule, bereits zahlreiche gesellige Zusammenkünfte organisiert haben.
Die Veranstaltungen finden an Sonntagen statt und bieten mehr als nur eine warme Mahlzeit. Stadtrat Francesco Arman hebt die Bedeutung zwischenmenschlicher Wärme und Gemeinschaft hervor. Die Aktion richtet sich an alle Gießener, unabhängig von ihrer Herkunft oder ihrem sozialen Status. Die gemeinsamen Mahlzeiten erstrecken sich von November bis April in Innenräumen. Ab Mai wird im Freien im Hof der Werkstattkirche serviert, wobei die Open-Air-Saison am 12. Mai beginnt.
Geplante Veranstaltungen
Für die kommende Saison sind mehrere Termine angesetzt. Neben dem Eröffnungstag am 12. Mai werden weitere Veranstaltungen am 15. Juni, 13. Juli, 10. August, 7. September und 19. Oktober von 12 bis 14 Uhr stattfinden. Angeboten werden verschiedene Suppen, darunter eine herzhafte Kartoffelsuppe mit Rindswurst sowie eine vegane Rote-Linsen-Suppe. Bei der letzten Veranstaltung im Nordstadtzentrum wurden rund 28 Liter Suppe für etwa 70 Besucher serviert.
Ein zentrales Anliegen der Initiative ist es, Menschen aus verschiedenen sozialen Schichten zusammenzubringen und gleichzeitig Umweltschutz durch die Verwendung geretteter Lebensmittel zu fördern. Die Aliceschule beteiligt sich neuerdings an der Aktion, wobei Schüler Brot und Kuchen für die Besucher backen. Pfarrerin Astrid Prinz betont den verbindenden Charakter dieser Veranstaltungen und kündigt an, dass die Aktion derzeit einmal im Monat stattfindet, trotz der Nachfrage nach wöchentlichen Treffen. Interessierte haben die Möglichkeit, sich bei der Werkstattkirche zu engagieren oder zu spenden. Informationen dazu sind unter dem angegebenen Spendenkonto der Lugredu-Stiftung zu finden.
Einsamkeit in Deutschland
Einsamkeit ist jedoch nicht nur ein Thema in Gießen. Das Bundesseniorenministerium hat ein Programm ins Leben gerufen, das gezielt gegen soziale Isolation vorgeht. Mit dem Titel „Stärkung der Teilhabe älterer Menschen – gegen Einsamkeit und soziale Isolation“ (STäM) sollen bis 2027 rund 50 Millionen Euro aus dem Europäischen Sozialfonds Plus (ESF Plus) bundesweit an mehr als 70 regionale Projektträger verteilt werden. Diese Initiativen sind besonders auf die Bedürfnisse älterer Menschen in ländlichen Regionen ausgerichtet. [bmfsfj.de] informiert, dass das erste geförderte Projekt der Stephanus gGmbH in Bad Freienwalde ist, das gezielte Angebote wie Engagement-Börsen, IT-Patenschaften und Besuchsdienste anbietet.
Die Sensibilisierungskampagne des Bundesfamilienministeriums zur Einsamkeit richtet sich an alle Altersgruppen und Lebenssituationen. Frauen im hohen Alter sind dabei häufig stärker betroffen von Einsamkeit, aber auch jüngere Menschen fühlen sich zunehmend isoliert. Die Kampagne weist auf bestehende Hilfsangebote hin, darunter die Telefonseelsorge, die „Nummer gegen Kummer“, den Malteser Hilfsdienst und die verschiedenen Mehrgenerationenhäuser.
Die Initiative „Supp’ un’ schwätze“ in Gießen ist ein lokaler Schritt in einem größeren gesellschaftlichen Kontext, in dem Einsamkeit und soziale Isolation zunehmend ernst genommen werden. Während die Aktion weiterhin Menschen aus verschiedenen sozialen Schichten zusammenführt, bleibt die Bekämpfung von Einsamkeit eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe.
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