Neues Leben für Städtepartnerschaften: Bottrop und Tourcoing im Fokus

Am 8. Mai 2025 reiste eine Delegation von mehr als 30 Teilnehmern von Bottrop nach Tourcoing in Nordfrankreich, um neue Impulse für die Städtepartnerschaft zu setzen. Unter dem Motto „Verbunden im Herzen Europas – Neue Impulse für die Städtepartnerschaft Bottrop – Tourcoing“ wurde die Reise von der Bottroper „Deutsch-Französischen Gesellschaft“ (DFG) organisiert. Der Empfang erfolgte durch den neuen Vorstand von „Les Amis de Bottrop, Berlin et Mühlhausen“ sowie Vertretern der Stadt Tourcoing, die eine lange Tradition in der Pflege und Förderung der Städtenetzwerke haben.

Tourcoing, die viertgrößte Stadt in der Region „Hauts-de-France“ mit rund 100.000 Einwohnern, bietet den Teilnehmern einen Einblick in ihre Geschichte und ihr wirtschaftliches Erbe. Die Beigeordneten Marie-Christine Lejeune und Peter Maenhout informierten über die Transformation Tourcouings von einer ehemaligen Textilhochburg in den 1980er Jahren hin zu einer Stadt, die heute von innovativen Quartieren und kultureller Vielfalt geprägt ist. Diese Entwicklung ist Teil einer größeren Erneuerung in der Metropole Lille, die die Attraktivität der Region steigert.

Schwerpunkt auf Vernetzung und Austausch

Ein zentrales Ziel der Reise war die deutsch-französische Vernetzung und die Pflege bestehender Kontakte. Langjährige Mitglieder der DFG hatten die Chance, neue Besucher von Tourcoing kennenzulernen und sich über gemeinsame Interessen auszutauschen. Die Teilnehmer erkundeten auch die Umgebung, darunter einen Ausflug zur „Côte d‘Opale“ nach Boulogne-sur-Mer, wo das größte Meeresaquarium Europas, „Nausicaá“, besucht wurde.

Die Reise bot nicht nur Gelegenheit zur persönlichen Begegnung, sondern auch zur Ideensammlung für zukünftige gemeinsame Projekte. Erste Konzepte wurden erarbeitet, um die Städtepartnerschaft auf eine breitere Basis zu stellen und sie lebendig zu halten. Die Unterstützung durch den „Deutsch-Französischen Bürgerfonds“, die „Egon Bremer Stiftung“ und die Stadt Bottrop wird als entscheidend für den Erfolg dieser Initiativen angesehen.

Städtepartnerschaften im europäischen Kontext

Das Thema Städtepartnerschaften hat in der europäischen Geschichte eine bedeutende Rolle gespielt. In einem Buch mit dem Titel „Städtepartnerschaften in Europa im 20. Jahrhundert“, herausgegeben von Wallstein und mit Beiträgen von Tanja Herrmann und Pia Nordblom von der Universität Mainz, wird auf die Entwicklung und Bedeutung dieser internationalen Beziehungen eingegangen. Städtepartnerschaften sind nicht nur Ausdruck staatlicher Beziehungen, sondern spiegeln auch die unterschiedlichen Interessen und Identitäten der beteiligten Städte wider. Die Relevanz dieser Partnerschaften hat seit der Nachkriegszeit zugenommen, insbesondere im Hinblick auf den Austausch auf lokaler Ebene und die Vorbereitung der europäischen Einigung seit den 1950er Jahren.

Die Erfahrungen zeigen zudem, dass solche Begegnungen die menschliche Stärke in den Beziehungen fördern. Die bestehenden partnerschaftlichen Verbindungen sind nicht nur für den interkulturellen Dialog wichtig, sondern auch für die Bewältigung globaler Herausforderungen, wie die Auswirkungen des Brexits auf die deutsch-französischen sowie britisch-französischen Beziehungen. Die deutsche und französische Städtepartnerschaften entwickeln sich zunehmend auch in Richtung von Kooperationen mit Städten außerhalb Europas, um den Herausforderungen der Globalisierung zu begegnen.

In Zeiten wie diesen ist es wichtig, die Balance zwischen institutionellen Partnerschaften und offenen Begegnungsorten zu wahren. Initiativen wie die Reise nach Tourcoing tragen dazu bei, die Verbindungen zwischen den Städten aufrechtzuerhalten und lebendig zu halten, wie [bottrop.de] berichtet. Durch den Austausch und die Zusammenarbeit auf lokaler Ebene wird die Identität und der Zusammenhalt der europäischen Städte gefestigt.

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